Papst Leo XIV. wirbt für "gesunden Säkularismus"

Dialog als "Schlüsselziel"

Eine klare Trennung von Staat und Religion gibt es nur in einigen Ländern der Erde. Für die EU wirbt Papst Leo XIV. dafür, beide Bereiche nicht zu vermengen. Das Kirchenoberhaupt äußerte sich bei einer Ansprache an EU-Politiker.

Papst Leo XIV. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat sich für eine klare Unterscheidung von Religion und Politik in der EU ausgesprochen. In einer Ansprache an EU-Politiker sagte er am Montag im Vatikan: "Die europäischen Institutionen brauchen Menschen, die wissen, wie man einen gesunden Säkularismus lebt." 

Zur Erklärung dieses Begriffs fügte er hinzu: "Das heißt eine Denk- und Handlungsweise, die den Wert der Religion bekräftigt und gleichzeitig die Unterscheidung - weder Trennung noch Vermischung - vom politischen Bereich bewahrt."

Als Vorbilder dafür nannte er die katholisch-christdemokratischen Gründerväter der Europäischen Union, Robert Schuman, Konrad Adenauer und Alcide De Gasperi. Weiter sagte der Papst in seiner auf Englisch vorgetragenen Rede, politisch aktive Christen sollten "Männer und Frauen des Dialogs" sein.

Dialog als "Schlüsselziel"

Den Dialog zwischen Kulturen und Religionen voranzubringen, sei ein "Schlüsselziel für christliche Politiker", so der Papst. Dafür sei es nötig, "tief im Evangelium und den daraus resultierenden Werten verwurzelt zu bleiben und gleichzeitig Offenheit, Zuhören und Dialog mit Menschen anderer Herkunft zu pflegen."

Der Papst äußerte sich bei einer Begegnung mit Mitgliedern einer Arbeitsgruppe zu interkulturellem und interreligiösem Dialog des Europäischen Parlaments im Vatikan. Die Arbeitsgruppe wird von der Europäischen Volkspartei (EVP) getragen, die Delegation im Vatikan führte der EVP-Vorsitzende Manfred Weber (CSU) an.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Papst Leo XIV / ©  Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA