Am Festtag der Jungfrau von Guadalupe, der in ganz Lateinamerika begangen wird, hat Papst Leo XIV. eine Messe im Petersdom gefeiert. Gemeinsam mit Tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern vornehmlich aus Lateinamerika betete er am Freitagabend vor einer Kopie des bekannten Bildes der Muttergottes von Guadalupe, dessen Original in Mexiko verehrt wird.
Predigt auf Spanisch
In seiner Predigt rief Leo XIV. die Muttergottes an: "Mutter, lehre die Völker, die deine Kinder sein wollen, die Welt nicht in unversöhnliche Lager zu spalten, nicht zuzulassen, dass Hass ihre Geschichte prägt oder Lügen ihre Erinnerung schreiben." Und weiter: "Unterweise ihre Regierenden in ihrer Pflicht, die Würde jedes Menschen in allen Phasen seines Lebens zu schützen." Für sich selbst erbat er Unterstützung in seinem Papstamt.
Wie schon sein Vorgänger Franziskus predigte Leo XIV. auf Spanisch. Für den Argentinier war das die Muttersprache, doch auch Leo XIV. hat enge Verbindungen mit Lateinamerika. Über viele Jahre arbeitete der gebürtige US-Amerikaner in Peru – zunächst als Priester, später als Bischof.
Größte katholische Wallfahrt
Die Jungfrau von Guadalupe ist benannt nach einem Viertel von Mexiko-Stadt. Ihre Verehrung geht zurück auf eine Erscheinung der Gottesmutter Maria vor dem Indigenen Juan Diego (Cuauhtlatohuac) auf einem Berg bei Mexiko-Stadt am 9. Dezember 1531. Als Juan Diego daraufhin den örtlichen Bischof aufsuchte, entstand auf seinem Mantel auf unerklärliche Weise ein Bild Mariens.
Die Wallfahrt zur "Virgen de Guadalupe" gilt als größte katholische Wallfahrt weltweit. Sie zieht rund 20 Millionen Gläubige an. Der 12. Dezember ist offizieller katholischer Gedenktag.