Diese falsch verstandene Freiheit zeige sich, wenn sich Menschen dazu ermutigt fühlten, Kontrolle statt Verantwortung über Wirtschaftsgüter, natürliche Ressourcen oder gar über andere Menschen zu übernehmen, sagte der Papst am Samstag im Vatikan.
Dies wirke sich negativ auf die Ärmsten und Verletzlichsten der Gesellschaft aus. Trends von Entmenschlichung gebe es auch in den Sozialen Netzwerken, so Franziskus weiter.
Reduzierung von Beziehungen auf Algorithmen macht einsam
Beispielhaft nannte er eine Verbreitung von Falschinformationen, Hass und Spaltung sowie die Reduzierung menschlicher Beziehungen auf Algorithmen; das könne zu Einsamkeit führen.
Der Papst forderte eine Kultur authentischer Begegnung, mit Respekt und gegenseitigem Zuhören.
Der Papst äußerte sich vor dem International Catholic Legislators Network (ICLN), einem internationalen Netzwerk für Christen in der Politik.
Suche nach christlichen Antworten auf entmenschlichende Trends
Die Organisation wurde 2010 von dem niederländischen Rechtswissenschaftler Christiaan Alting von Geusau gegründet.
Einer der Schirmherren ist der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Noch bis Sonntag findet in Frascati bei Rom das ICLN-Jahrestreffen mit rund 200 Teilnehmenden statt.
Dort geht es um christliche Antworten auf entmenschlichende Trends in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.