Papst hofft auf Wissenschaft für Beendigung von Kriegen

"Wahrheit, Freiheit, Frieden"

Papst Franziskus lobt die Wissenschaft und die Päpstliche Akademie als wichtigen Bestandteil der Kirche. Er hoffe darauf, dass Wissen mobilisiert werde, um Kriege zu vermeiden und zu Frieden beizutragen, betonte das Kirchenoberhaupt.

Papst Franziskus spricht mit Kindern aus der Ukraine / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus spricht mit Kindern aus der Ukraine / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus sieht die Förderung wissenschaftlicher Forschung als wichtigen Bestandteil der Kirche. "Es ist notwendig, das gesamte auf Wissenschaft und Erfahrung basierende Wissen zu mobilisieren, um Elend, Armut und neue Sklaverei zu überwinden und Kriege zu vermeiden", sagte der Papst am Samstag vor Mitgliedern der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Dies gelte insbesondere in Zeiten eines Dritten Weltkrieges und der Gefahr einer Atomkatastrophe.

Papst Franziskus in nachdenklicher Pose  / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus in nachdenklicher Pose / © Paul Haring ( KNA )

Franziskus lobte die Stellungnahmen der Päpstlichen Akademie in den vergangenen Jahren. Darunter zur Covid-Pandemie, zur Ernährungskrise oder der Verschmutzung der Meere. Besonders hob er auch die Arbeit der Akademie in Fragen der Organspende und des Organhandels hervor. "Der menschliche Körper kann niemals, weder in Teilen noch in seiner Gesamtheit, ein Handelsobjekt sein", betonte Franziskus. Dafür solle sich die Akademie weiter einsetzen.

Dabei sei es wichtig, dass die Wissenschaftler interdisziplinär arbeiteten. Wenn Astronomie, Physik, Mathematik, Biochemie, Klimawissenschaft und Philosophie zusammen betrachtet würden, könnten sie noch mehr zur menschlichen Entwicklung, Frieden und Gesundheit auf dem Planeten beitragen. Er ermutigte die Anwesenden, sich stets für "Wahrheit, Freiheit, Dialog, Gerechtigkeit und Frieden" stark zu machen.

Symbolbild Wissenschaft, Mathematik / © metamorworks (shutterstock)
Symbolbild Wissenschaft, Mathematik / © metamorworks ( shutterstock )

Die Päpstlichen Akademie der Wissenschaften wurde 1603 gegründet. Sie soll Austausch und Fortschritt in den Naturwissenschaften fördern; Mitglieder sind international anerkannte Vertreter verschiedener Disziplinen. Ergebnisse ihrer Beratungen sollen auch in päpstliche Dokumente und Entscheidungen einfließen. Präsident der Wissenschaftsakademie ist aktuell der deutsche Agrarwissenschaftler Joachim von Braun. Kanzler ist Kardinal Peter Turkson.

Päpstliche Akademie der Wissenschaften

Die 1936 von Papst Pius XI. unter dem Namen "Pontificia Academia Scientiarum" wieder ins Leben gerufene Akademie der Wissenschaften ist die Nachfolgerin älterer päpstlicher Gelehrtenakademien, deren erste bereits im Jahr 1603 gegründet wurde.

Die heutige Päpstliche Akademie der Wissenschaften arbeitet international und fächerübergreifend. Ihr gehören maximal 80 von den Akademiemitgliedern gewählte und vom Papst auf Lebenszeit ernannte Wissenschaftler von Weltrang an. Herkunft oder religiöses Bekenntnis spielen keine Rolle.

Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani/Romano Siciliani (KNA)
Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA