Papst gratuliert Patriarch Bartholomaios I. zum Andreasfest

"Große Umarmung in die Türkei"

Papst Franziskus hat dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., zum Andreasfest gratuliert. Er vereine sich zur Feier mit der "Cousinen-Kirche", sagte Franziskus bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz / © Giorgio Onorati (dpa)
Papst Franziskus bei der Generalaudienz / © Giorgio Onorati ( dpa )

Er wünsche "das Bestmögliche" und sende "alle Segen des Herrn und eine große Umarmung" in die Türkei, so das Kirchenoberhaupt. Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel begeht am 30. November, dem Gedenktag des heiligen Andreas, sein Patronatsfest.

2014 hatte Papst Franziskus das Andreasfest gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel begangen. Gegenseitige Besuche von Delegationen des Heiligen Stuhls und des Patriarchates zu den Patronatsfesten sind seit dem ökumenischen Tauwetter der 1960er Jahre üblich geworden. Auch Johannes Paul II. und Benedikt XVI. unternahmen zum Andreasfest Istanbul-Besuche.

Würdigung von Einsatz in Krisengebieten

Die Generalaudienz nutzte der Papst weiter, um Menschen zu würdigen, die in Kriegsgebieten unter Einsatz ihres Lebens Tote beerdigen. "Auch heute gibt es Leute, die ihr Leben riskieren, um die armen Opfer von Kriegen zu bestatten", sagte Franziskus. In einigen Kriegsgebieten, die Tag und Nacht unter Bombardierungen litten sei dies "traurige Aktualität".

Franziskus verwies darauf, dass die Bestattung von Toten zu den sogenannten geistlichen Werken der Barmherzigkeit gehöre.

Die Beerdigung ihrer Verstorbenen sei für Christen nicht nur ein Akt der Pietät, sondern auch ein Akt des Glaubens, sagte der Papst weiter. Sie sei ein Zeichen der Anerkennung für die Toten und des Dankes an Gott, "dafür, dass er uns diese Menschen, ihre Liebe und Freundschaft geschenkt hat". Zugleich rief er zum Gebet für die Verstorbenen auf. Darin drücke sich die Hoffnung auf die Auferstehung aus.

Nicht minder wichtig seien jedoch auch Gebete für die Lebenden, sagte der Papst weiter. Als Beispiele nannte er Eltern, die für ihre Kinder beten, oder Gebete für Kranke.

Dankgebete im Alltag

Franziskus empfahl zudem Dankgebete im Alltag: "Wenn wir gute Nachrichten erhalten über einen Freund, einen Verwandten, einen Kollegen: Danke, Herr, für diese gute Sache! Auch das ist für die anderen beten." Es gelte, das Herz für den Heiligen Geist zu öffnen, "damit er in uns, mit uns und für uns betet".

Papst Franziskus beendete damit seine Erläuterungen zu den Werken der Barmherzigkeit, die er im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit begonnen hatte. Der Katechismus der katholischen Kirche unterscheidet leibliche und geistliche Werke der Barmherzigkeit. Die leiblichen sind: Hungrige speisen, Durstigen zu trinken zu geben, Nackte bekleiden, Fremde und Obdachlose aufnehmen, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und die Toten begraben.

Hinzu kommen die Werke der geistlichen Barmherzigkeit: Unwissende lehren, Zweifelnde beraten, Trauernde trösten, Sünder zurechtweisen, Beleidigern verzeihen, Lästige geduldig ertragen, für die Lebenden und Verstorbenen beten. Diesen sieben fügte Franziskus im September als achtes Werk das Engagement für die Schöpfung hinzu.

Besserer Schutz von Kulturgütern in Konfliktgebieten

Des Weiteren hat sich Papst Franziskus für einen besseren Schutz von Kulturgütern in Konfliktgebieten ausgesprochen. Das kulturelle Erbe mache "eine wesentliche Dimension" des Menschseins aus, sagte er weiter. Wer Kultur schütze, trage auch zur Stärkung der Menschenrechte bei.

Der Papst äußerte sich anlässlich einer internationalen Konferenz zum Schutz von Kulturgütern in Konfliktgebieten, die am Freitag und Samstag in Abu Dhabi stattfindet.


Patriarch Bartholomaios I. mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano (KNA)
Patriarch Bartholomaios I. mit Papst Franziskus / © Osservatore Romano ( KNA )
Quelle:
KNA