Das italienische Staatsoberhaupt feiert seinen Geburtstag in einem sehr kritischen Moment für das Land. Erst am Donnerstag hatte er den Rücktritt von Regierungschef Mario Draghi akzeptieren müssen, den dieser angesichts unüberwindbar scheinender Spannungen in der Viel-Parteien-Regierungskoalition eingereicht hatte.
"In diesem besonderen Moment, der durch nicht wenige Schwierigkeiten und ausschlaggebende Entscheidungen für das Leben des Landes gezeichnet ist, bieten Sie weiterhin einen grundlegenden und unabdingbaren Beitrag, mit höflicher Autorität und beispielhafter Einsatzbereitschaft", würdigte Franziskus den Politiker.
Zweite Amtszeit
Sergio Mattarella ist als Präsident seit Februar 2015 im Amt und mittlerweile in seinem zweiten Mandat. Als solcher hat er bereits verschiedene italienische Regierungskrisen begleitet. Angesichts der Pandemie-Nachwirkungen, des Ukraine-Krieges und der Lage der EU wird das aktuelle politische Zerwürfnis in Rom allerdings als besonders schwerwiegend beurteilt.
Sergio Mattarella wurde am 23. Juli 1941 in Palermo auf Sizilien geboren. Bevor er sein Amt als zwölfter Präsident der Republik Italien antrat, war er von 1983 bis 2008 Mitglied der Abgeordnetenkammer, von 1989 bis 1990 Bildungsminister, von 1999 bis 2001 Verteidigungsminister und von 2011 bis 2015 Verfassungsrichter.
Italiens Staatschef Mattarella: Nicht vor Pflichten drücken
Nach seiner Wiederwahl zum Staatsoberhaupt Italiens hat Sergio Mattarella seinen Dienst für die Republik signalisiert. Die schwierigen Tage der Präsidentenwahl und des gesundheitlichen und wirtschaftlichen Notfalls erforderten Verantwortungsbewusstsein und die Beachtung der Entscheidungen des Parlaments, sagte der 80-Jährige am späten Samstagabend in seinem Amtssitz in Rom. "Diese Bedingungen zwingen dazu, sich den Pflichten, die rufen, nicht zu entziehen", erklärte der Sizilianer weiter.
