Papst: Für Unschuldige in Konfliktgebieten beten

Für Christen, Muslime oder Angehörige von Minderheiten

Gerade aus dem Marienwallfahrtsort Fatima zurückgekehrt, hat der Papst die römische Basilika Santa Maria Maggiore besucht, um vor dem Marienbild zu beten. Das Mittagsgebet widmete er den Unschuldigen im Konflikt im Nahen Osten.

Papst Franziskus beim Angelus-Gebet / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus beim Angelus-Gebet / © Gregorio Borgia ( dpa )

Papst Franziskus ist gerade erst am Samstagabend von seiner Reise zum portugiesischen Marienwallfahrtsort Fatima zurückgekehrt, da wendete er sich beim Mittagsgebet am Sonntag schon wieder an die Gläubigen in Rom auf dem Petersplatz. Franziskus hat zum Gebet um ein Ende der Konflikte im Nahen Osten aufgerufen. Bei seinem Mittagsgebet beklagte er das Leid zahlloser Unschuldiger, "seien es Christen, seien es Muslime oder Angehörige von Minderheiten", so der Papst. Namentlich die Jesiden, eine von Islamisten im Irak verfolgte Religionsgemeinschaft, erlitten "tragische Gewalttaten und Diskriminierungen". Durch Dialog, Freundschaft und Versöhnung gelte es, "eine Zukunft des Respekts, der Sicherheit und des Friedens" aufzubauen.

Mit Blick auf seinen Besuch im portugiesischen Fatima am Wochenende sagte der Papst, auch gegenwärtig seien Gebet und Buße nötig, um die "Gnade der Bekehrung" und ein Ende der "absurden Konflikte" zu erflehen, die "das Antlitz der Erde entstellen".

Papst Franziskus dankt römischer Madonna für Fatima-Reise

Papst Franziskus hatte zuvor am Sonntagmorgen die römische Basilika Santa Maria Maggiore besucht, um vor dem Marienbild "Salus populi romani" zu beten. Wie der Vatikan mitteilte, verweilte er rund 20 Minuten still vor der Ikone und legte weiße Rosen nieder.

In Fatima hatte er am Samstag zum 100. Jahrestag der ersten Erscheinungen die Seherkinder Francisco (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920) heiliggesprochen. Franziskus pflegt zu Auslandsreisen das Madonnenbildnis in Santa Maria Maggiore zum Gebet aufzusuchen. Die Ikone mit vermutlich spätantiken Ursprüngen zählt zu den bedeutendsten Werken dieser Gattung in Rom und wird von Gläubigen besonders verehrt. Der lateinische Titel bedeutet "Maria, Heil des römischen Volkes".

"Modelle des christlichen Lebens"

Franziskus nannte die beiden Kinder sowie die dritte Seherin, Lucia dos Santos (1907-2005), "glaubwürdige Zeugen der Erscheinungen" und "Modelle des christlichen Lebens". Ihre Heiligkeit sei "keine Konsequenz der Erscheinungen, sondern der Treue und des Eifers, mit dem sie auf das Privileg antworteten, die Jungfrau Maria sehen zu dürfen". So hätten die Kinder Gebete, Buße und Opfer für ein Ende des Weltkriegs und für bedürftige Seelen dargebracht.

Die Heiligsprechung von Francisco und Jacinta solle der ganzen Kirche ein "Beispiel der Treue zu Christus und des evangelischen Zeugnisses" vor Augen stellen, sagte der Papst. Auch wolle er damit die Kirche zur "Sorge für die Kinder" ermahnen.


Quelle:
KNA