Zuletzt hatte das Gremium im April getagt. Dem Kardinalsrat gehören etwa die Kardinäle Jean-Claude Hollerich aus Luxemburg, Juan Jose Omella Omella aus Barcelona, Gerald Lacroix aus Quebec, Sean Patrick O'Malley aus Boston und Fridolin Ambongo Besungu aus Kinshasa an.
Jean-Claude Hollerich hatte bei der Neubesetzung des Rats im Frühjahr den Platz des zurückgetretenen Reinhard Kardinal Marx eingenommen.
Zeichen von Synodalität
Kurz nach seiner Wahl 2013 hatte Papst Franziskus den Kardinalsrat erstmals berufen. Die sieben Mitglieder kamen aus jedem Kontinent und sollten den neuen Chef im Vatikan bei der Reform der weltkirchlichen Zentralverwaltung beraten. Franziskus ergänzte sein Team um den Regierungchef des kleinen Vatikanstaats, Giuseppe Bertello, sowie Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Der sogenannte K9-Rat – plus bischöflicher Sekretär – war geboren.
Bewusst habe er einen Rat von Outsidern gewählt, sagte Franziskus bei einer Pressekonferenz im Juli 2013. Zudem wollte er damit ein Zeichen von Synodalität setzen: gemeinsame Entscheidungsfindung durch die Bischöfe der Weltkirche.
Die geforderte Kurienreform brachte Franziskus in den Folgejahren schrittweise auf den Weg. Im März 2022 - nach fast neun Jahren - gab es die neue Kurienverfassung "Praedicate evangelium". Damit war eine wesentliche Aufgabe des Kardinalsrates erledigt.
Sonderinstrument des Papstes
In der Kurienverfassung ist der Kardinalsrat nicht aufgeführt. Der K9 bleibt ein Sonderinstrument des Papstes. Mit dem Fünfjahresmandat bis zum Frühjahr 2028 ist es wahrscheinlich, dass die meisten Mitglieder das nächste Konklave miterleben. Und bei der Wahl eines Franziskus-Nachfolgers eine wichtige Rolle spielen.
Kardinalsrat
Der von Franziskus 2013 ins Leben gerufene sogenannte Kardinalsrat soll den Papst bei der Kurienreform und der Zusammenarbeit zwischen Bischofskonferenzen und Vatikan unterstützen. Dem Gremium gehören Kardinäle als vom Papst berufene Mitglieder an. (KNA)
