Papst Franziskus mahnt Journalisten zu Sorgfalt

"Ohne Klischees und verkürzte Darstellungen"

Papst Franziskus hat Journalisten zu sorgfältiger Arbeit aufgerufen. Das gelte insbesondere angesichts eines rasanten Wandels in der Medienwelt, so Franziskus in einer im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes verlesenen Botschaft.

Symbolbild Papst Franziskus im Gespräch mit Journalisten / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Symbolbild Papst Franziskus im Gespräch mit Journalisten / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Journalisten hätten die Aufgabe, über das Denken anderer zu informieren, "ohne in Klischees und verkürzte Darstellungen zu verfallen". Zugleich sollten sie den Mut haben, Fehlentwicklungen anzuprangern, "vor allem, wenn sie Menschenwürde und Brüderlichkeit verletzen".

Verleihung des internationalen Jacques-Hamel-Preises

Franziskus äußerte sich zur Verleihung des internationalen Jacques-Hamel-Preises. Die Auszeichnung ist nach dem Priester Jacques Hamel benannt, der 2016 in seiner Kirche in Saint-Etienne-du-Rouvray in der Normandie einem islamistischen Attentat zum Opfer fiel.

Geehrt werden journalistische Beiträge, die sich mit der Suche nach Frieden und interreligiösem Dialog auseinandersetzen. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die beiden Journalistinnen Sarah-Christine Bourihane aus Kanada und Romina Gobbo aus Italien.

Priester tragen eine Zeichnung mit dem Abbild des ermordeten Priesters Jacques Hamel / © Corinne Simon (KNA)
Priester tragen eine Zeichnung mit dem Abbild des ermordeten Priesters Jacques Hamel / © Corinne Simon ( KNA )

Bourihane schildert in ihrer Reportage für das katholische Magazin "Le Verbe" das Schicksal einer Ordensfrau, die in Kamerun von Mitgliedern der Terrorgruppe Boko Haram entführt wurde. Gobbio widmet sich in ihrem Beitrag für das Magazin "Il Messagero di Sant'Antonio" dem Wirken des kongolesischen Friedensnobelpreisträgers Denis Mukwege.

Denis Mukwege, Friedensnobelpreisträger und Gynäkologe, trifft Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Denis Mukwege, Friedensnobelpreisträger und Gynäkologe, trifft Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Die Auszeichnung fand im Rahmen der Rencontres Internationales Saint Francois de Sales statt. Dieses Journalistentreffen wird vom französischen Verband der katholischen Medien (Federation des Medias Catholiques) organisiert und dauert noch bis Freitag. An der 27. Auflage des Treffens nahmen rund 200 Journalisten aus etwa 20 Ländern teil.

Lourdes

Lourdes ist einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal Maria erschienen sein. Laut den Berichten des Mädchens wies die als "weiße Dame" und als "Unbefleckte Empfängnis" auftretende Gottesmutter sie an, Wasser aus einer Quelle zu trinken, Buße zu tun und "den Priestern zu sagen, hier eine Kapelle zu bauen und dass man hierher in Prozessionen kommen solle". 1862 wurden die Erscheinungen vom Ortsbischof, 1891 von Papst Leo XIII. anerkannt.

Madonnenstatue in Lourdes, Frankreich / © Ballygally View Images (shutterstock)
Madonnenstatue in Lourdes, Frankreich / © Ballygally View Images ( shutterstock )
Quelle:
KNA