Papst fordert in Fatima offene Kirche für alle

"Kirche ist Haus der Mutter"

Papst Franziskus hat im portugiesischen Fatima betont, dass er eine Kirche will, die für alle Menschen offen ist. Die Gläubigen rief er auf, sich mit ihren Problemen und Sorgen der mütterlichen Liebe Marias anzuvertrauen.

Papst Franziskus in Fatima / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus in Fatima / © Gregorio Borgia ( dpa )

Wie die Kapelle von Fatima müsse auch die Kirche für alle offen stehen, sagte der Papst am Samstag vor mehreren hunderttausend Menschen in dem Wallfahrtsort. Die Kirche sei "das Haus der Mutter, und eine Mutter lässt jeden ohne Ausnahme zu sich kommen." Bereits am Vortag hatte der Papst in einer Ansprache vor Jugendlichen in Lissabon ausgeführt, die Kirche müsse offen sein für alle Menschen, auch für die Sünder und die Schwachen.

Improvisierte Ansprache auf Spanisch

In seiner kurzen, auf Spanisch improvisierten Ansprache erklärte der Papst weiter, Maria sei auch deshalb ein Vorbild, weil sie sich selbst nie in den Vordergrund stelle und immer auf Jesus hinweise. Die Gläubigen rief der Papst auf, sich mit ihren persönlichen Problemen und Sorgen der mütterlichen Liebe Marias anzuvertrauen. Zuvor hatte Papst Franziskus mit den Gläubigen gemeinsam das traditionelle Rosenkranzgebet gesprochen, in dessen Zentrum Maria steht. Unter den Vorbetern waren auch behinderte Menschen und Strafgefangene.

Fatima ist einer der größten Marienwallfahrtsorte der Welt. 1917 berichteten drei Hirtenkinder, ihnen sei in der Nähe von Fatima mehrfach die Gottesmutter Maria erschienen. Bei einigen der Erscheinungen sprach Maria den Angaben der Kinder zufolge Prophezeiungen aus, die als "Geheimnisse von Fatima" bekanntwurden. Darin sind Ereignisse aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts enthalten, darunter auch ein Hinweis auf das Papstattentat von 1981, bei dem Johannes Paul II. schwer verletzt wurde.

Vorplatz nur zu zwei Dritteln gefüllt

Anders als bei früheren Papstbesuchen in Fatima war der riesige Vorplatz vor der Basilika nur etwa zu zwei Dritteln gefüllt. Viele portugiesische und spanische Gläubige hielten sich zeitgleich in Lissabon auf, wo der Papst am Samstagabend sowie am Sonntagvormittag zu weiteren Gottesdiensten beim Weltjugendtag der katholischen Kirche erwartet wurde. Nach der Abendandacht (Vigil) am Samstagabend und der großen Abschlussmesse reist Franziskus am Sonntagabend nach Rom zurück.

Die zentralen Ereignisse um Fatima im Überblick

Seit dem 13. Mai 1917 erlebten drei Hirtenkinder nahe dem portugiesischen Dorf Fatima mehrfach Marienerscheinungen. Das Phänomen zog schon bald Zehntausende Pilger an und machte Fatima seitdem zu einem der meistbesuchten Wallfahrtsorte der Welt. Zum Papstbesuch an diesem Samstag dokumentiert die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) die wichtigsten Ereignisse im Überblick:

Die Originalstatue der Madonna von Fatima während eines Rosenkranzgebets mit Papst Franziskus am 12. Oktober 2013 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari (KNA)
Die Originalstatue der Madonna von Fatima während eines Rosenkranzgebets mit Papst Franziskus am 12. Oktober 2013 auf dem Petersplatz. / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA