Papst empfängt Leiter der Australischen Bischofskonferenz

Mehr Frauen in die Kirche?

Papst Franziskus hat am Donnerstag Bischof Timothy John Costelloe, den Vorsitzenden der Australischen Bischofskonferenz, in Audienz empfangen. Das teilte der Vatikan zunächst ohne Angaben zu Gesprächsinhalten mit.

Timothy John Costelloe, Erzbischof von Perth, spricht auf dem Plenarkonzil der katholischen Kirche in Australien, am 6. Juli 2022 in Sydney, Australien. / © Fiona Basile/CNS photo (KNA)
Timothy John Costelloe, Erzbischof von Perth, spricht auf dem Plenarkonzil der katholischen Kirche in Australien, am 6. Juli 2022 in Sydney, Australien. / © Fiona Basile/CNS photo ( KNA )

Der 68-Jährige Costelloe ist seit zehn Jahren Erzbischof von Perth, im Mai wurde er zum Vorsitzenden der Australischen Bischofskonferenz gewählt. Bis Juli 2022 stand er dem Rat des Australischen Plenarkonzils vor. Auf dem Konzil berieten, ähnlich wie beim Synodalen Weg in Deutschland, Laien, Ordensleute, Priester und Bischöfe über die Zukunft der katholischen Kirche in ihrem Land - allerdings nach kirchenrechtlich strengeren Vorgaben als in Deutschland.

Die beiden Vollversammlungen fanden im Oktober 2021 und im Juli dieses Jahres in Adelaide und in Sydney statt. Bei den Zusammenkünften kam es zu teils heftigen Kontroversen über die Rolle der Frau in der Kirche; zwei Anträge für eine größere Bedeutung von Frauen in der Kirche wurden abgelehnt.

Volle Unterstützung für Diakoninnenweihe

Zustimmung fand ein Papier, laut dem die australischen Bischöfe "die bestmögliche Umsetzung dafür prüfen, sollte der Vatikan den Weg für Diakoninnen frei machen". Costelloe hatte im Juli Medienberichten zufolge erklärt, der Papst habe seine "volle Unterstützung", sollte er die Weihe von Frauen zu Diakoninnen zulassen.

Die Ergebnisse des australischen Plenarkonzils müssen laut Kirchenrecht vom Heiligen Stuhl approbiert werden, bevor sie Gültigkeit erlangen.

Anteil der Christen in Australien sinkt auf unter 50 Prozent

Der Anteil der Christen in Australien ist laut neusten Statistiken erstmals seit Beginn der Erhebungen vor 110 Jahren auf unter 50 Prozent gesunken. Insgesamt bezeichnet sich eine steigende Zahl von Menschen als "nicht religiös", wie aus den am Dienstag vom Amt für Statistik (ABS) veröffentlichen Daten der Volkszählung 2021 hervorgeht. 44 Prozent identifizierten sich demnach als Christen, während es vor fünf Jahren noch 52 Prozent und vor zehn Jahren 61 Prozent gewesen seien.

Australien Flagge / © Larich (shutterstock)
Quelle:
KNA