Papst empfängt brasilianische Bischöfe aus Amazonasgebiet

"Ihr seid dort, wo ich sein möchte"

Eine Gruppe brasilianischer Bischöfe aus dem Amazonasgebiet ist am Montag von Papst Franziskus empfangen worden. Bischof Edson Damian von Sao Gabriel da Cachoeira sprach im Anschluss von einer "unvergesslichen" Begegnung.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Diese hatte mehr als zwei Stunden gedauert.

Belange der indigenen Bevölkerung

Franziskus ging bei dem Austausch besonders auf die Belange der indigenen Bevölkerung ein. "Ihr seid am Rand der Gesellschaft, ihr seid bei den Ärmsten, ihr sei dort, wo ich sein möchte", sagte er zu den südamerikanischen Gästen.

Gastgeschenk für den Papst

Vom Vatikan veröffentlichte Aufnahmen zeigen, wie die Bischöfe dem Papst als Gastgeschenk einen traditionellen indigenen Feder-Kopfschmuck überreichen. Franziskus ließ sich nicht lange bitten, setzte sich das bunt verzierte Stück auf und machte Scherze über das ungewöhnliche Outfit.

Die 17 Bischöfe absolvieren derzeit ihren sogenannten Ad-limina-Besuch im Vatikan. Sie stammen aus den Bundesstaaten Amazonas, Roraima, Acre und Rondonia. In den vergangenen Wochen waren bereits mehrere weitere Gruppen aus Brasilien zu Gast. Mit geschätzt mehr als 120 Millionen Katholiken ist es das größte katholisch geprägte Land der Welt.

Ad-limina-Besuche alle fünf Jahre

Die Ad-limina-Besuche aller Bischöfe eines Landes bei Papst und Kurie sind etwa alle fünf Jahre vorgesehen. Dabei informieren die Geistlichen über die Lage in ihrer Heimat und besprechen aktuelle oder grundlegende Fragen und Themen.

Kirche in Brasilien

Mit geschätzt rund 125 Millionen Katholiken (nach offiziellen Taufzahlen des Vatikan 171 Millionen) ist Brasilien das größte katholisch geprägte Land der Welt. Angesichts enormer sozialer Gegensätze ist das Engagement der Kirche für Arme und Entrechtete weithin anerkannt; Brasilien ist einer der Ausgangspunkte der sogenannten Theologie der Befreiung. Zugleich macht der katholischen Kirche eine wachsende Zahl protestantischer und evangelikaler Kirchen und Sekten ihre Rolle streitig.

Mann in Brasilien im Gebet / © Leo Correa (dpa)
Mann in Brasilien im Gebet / © Leo Correa ( dpa )
Quelle:
KNA