Franziskus beim Mittagsgebet

Papst drängt erneut zum Frieden für Syrien

Papst Franziskus hat beim Mittagsgebet erneut dazu aufgerufen, den seit zehn Jahren tobenden Krieg in Syrien zu beenden. Zudem fordert das Kirchenoberhaupt neuen Schwung in der Familienpastoral.

Papst Franziskus spricht beim Angelus-Gebet zu den Menschen auf dem Petersplatz / © Alessandra Tarantino/AP (dpa)
Papst Franziskus spricht beim Angelus-Gebet zu den Menschen auf dem Petersplatz / © Alessandra Tarantino/AP ( dpa )

Dieser "blutige Konflikt" habe "eine der schwersten humanitären Katastrophen unserer Zeit" verursacht, sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Franziskus beklagte eine "ungeahnte Zahl von Toten und Verletzten", Millionen Menschen seien in die Flucht getrieben worden, Tausende verschwunden. Unter Zerstörungen und "Gewalt jeglicher Art" litten vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen.

Gleichzeitig wiederholte der Papst seine "mehrfache Aufforderung an die Konfliktparteien", "Zeichen guten Willens" zu setzen, damit die erschöpfte Bevölkerung wieder Hoffnung erhalte. "Ich erwarte zudem eine erneute entschiedene, konstruktive und solidarische Anstrengung der internationalen Gemeinschaft", damit Waffen niedergelegt werden. Nur so könne es gelingen, das soziale Gewebe zu reparieren und das Land auch wirtschaftlich wieder aufzubauen", mahnte Franziskus, bevor er mit den Menschen auf dem Petersplatz anlässlich zehn Jahre Krieg in Syrien für das Land betete.

Es war der vorerst letzte Auftritt des Papstes am Fenster des Apostolischen Palastes. Ab Montag gilt in Rom wie in weiten Teilen Italiens pandemiebedingt erneut ein strenges Ausgangsverbot. Die eigene Wohnung darf nur verlassen werden zum Einkauf dringend benötigter Güter sowie aus beruflichen oder medizinischen Gründen. Auch Gottesdienstbesuche sind gestattet - allerdings in einer Kirche in unmittelbarer Nähe.

Franziskus fordert neuen Schwung in der Familienpastoral

Papst Franziskus wünscht sich mehr Schwung in der Seelsorge für Familien. Er lade zu "neuen kreativen pastoralen Initiativen ein, die Familie in das Zentrum der Aufmerksamkeit von Kirche und Gesellschaft stellen", so das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Anlass des Aufrufs ist ein von ihm ausgerufenes Aktionsjahr, das am Freitag, 19. März, beginnt.

Fünf Jahre nach Unterzeichnung seines Schreibens "Amoris laetitia" über Ehe und Familie will Franziskus, dass Gläubige und Seelsorger sich noch einmal intensiver mit den darin genannten Herausforderungen und Anregungen befassen. Auch jede einzelne Familie möge eine Hausgemeinschaft in aufrichtiger und großzügiger Liebe sein. Dies könne auch inmitten von Prüfungen und Schwierigkeiten eine Quelle der Freude sein.

Offiziell eröffnet wird das sogenannte "Amoris-laetitia-Jahr" mit einem Online-Symposium am Freitagnachmittag. Dabei will der Papst in einer Videobotschaft noch einmal die Anliegen seines Schreibens erläutern.


Quelle:
KNA