Demokratiebewegung in Myanmar schreibt Papst

"Bitte beten Sie für uns"

Die "Bewegung für zivilen Ungehorsam" in Myanmar hat sich an Papst Franziskus gewandt. "Bitte beten Sie für uns, damit wir die Kraft haben, diese Übel zu vertreiben", schreibt die Initiative auf Twitter. 

Christin in Myanmar / © David Maung (KNA)
Christin in Myanmar / © David Maung ( KNA )

Die Proteste gegen den Militärputsch in Myanmar verlagern sich zunehmend in kleine Städte und Dörfer. "Wir erleben riesige Demonstrationen in dörflichen Regionen, während der Druck auf die Städte steigt", twitterte die "Bewegung für zivilen Ungehorsam" (CDM) am Freitag.

Persönlich wandte sich die Initiative an Papst Franziskus: "Lieber Heiliger Vater, diese Menschen sind barbarisch und mörderisch. Bitte beten Sie für uns, damit wir die Kraft haben, diese Übel zu vertreiben", heißt es in dem Tweet.

Fortsetzung der Gewalt 

Zum jährlichen "Globalen Tag des Gebets für Myanmar" erklärte der Erzbischof von Yangon (Rangun), Kardinal Charles Bo, in einer Videoansprache: "Myanmar befindet sich in diesen Tagen in einem weiteren Kapitel der Dunkelheit, des Blutvergießens und der Unterdrückung." Myanmar ist ein mehrheitlich buddhistisches Land.

Polizei und Armee setzen trotz des Appells des UN-Sicherheitsrats zur Beendigung der Gewalt die gewaltsame Niederschlagung der Proteste fort. In den großen Städten gingen die Sicherheitskräfte nach Berichten myanmarischer Medien weiterhin mit Tränengas, Wasserwerfern, Blendgranaten und Schusswaffen gegen die friedlichen Demonstrationen vor.

Kommandozentralen in Krankenhäusern 

Nach Angaben der CDM vertrieb die Junta am Freitag an mehreren Orten in Myanmar medizinisches Personal und Patienten aus drei Krankenhäusern, um in den Hospitälern militärische Kommandozentralen einzurichten.

Die "Hilfsvereinigung für politische Gefangene - Birma" (AAPPB) begrüßte den Appell des UN-Sicherheitsrates von Donnerstag, kritisierte ihn auf Twitter aber auch als nicht weitrechend genug. Nach Angaben der AAPPB wurden seit dem Putsch mehr als 70 Menschen getötet und über 2.000 Personen verhaftet.


Quelle:
KNA
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