Das vorläufige Abkommen zwischen China und dem Vatikan über Bischofsernennungen funktioniere seit 2018, wenn auch nicht immer reibungslos, äußert sich Katharina Wenzel-Teuber vom China-Zentrum e.V. in Sankt Augustin auf Anfrage von DOMRADIO.DE. "Ich gehe davon aus, dass Papst Leo XIV. den Dialog mit der chinesischen Führung fortsetzen wird. Jetzt wieder hinter das Abkommen zurückzugehen würde der Kirche in China nur schaden."
Vielleicht werde Papst Leo eigene Akzente setzen wollen und versuchen, einige Punkte nachzubessern, so Wenzel-Teuber weiter. Es könne ihm helfen, dass er bereits in China gewesen ist, wie der Bischof von Hongkong, Kardinal Stephen Chow, verraten habe. "Ich hoffe, er hat die Möglichkeit, verschiedene Stimmen aus der chinesischen Kirche zu hören." Wie Kardinal Chow im Interview gesagt habe, müsse der Papst viel zuhören, denn bezüglich der Kirche und der Situation in China hätten verschiedene Menschen unterschiedliche Ansichten.
Die katholische Kirche begeht am Samstag den Weltgebetstag für die Kirche in China. Dieser wurde im Jahr 2007 von Papst Benedikt XVI. eingeführt. Der 24. Mai ist der liturgische Gedenktag der Allerseligsten Jungfrau Maria, die von den Gläubigen in China im Marienheiligtum von She-Shan in Shanghai als "Hilfe der Christen" verehrt wird.