Papst amüsiert sich über Interpretationen seiner Mimik

"Sie liegen nicht immer richtig"

Seitdem der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri sitzt, rätseln viele, was für ein Mensch Leo XIV. ist? Anhaltspunkte könnten seine Mimik und Gesichtsausdrücke bieten. Doch Vorsicht ist geboten, sagt er jetzt selbst.

Papst Leo XIV. (m.) nimmt an einem ökumenischen und interreligiösen Treffen teil, am 1. Dezember 2025 auf dem Märtyrerplatz in Beirut (Libanon) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. (m.) nimmt an einem ökumenischen und interreligiösen Treffen teil, am 1. Dezember 2025 auf dem Märtyrerplatz in Beirut (Libanon) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Leo XIV. hat Journalisten vor Fehlinterpretationen seiner Mimik gewarnt. "Mein Gesicht scheint so ausdrucksstark zu sein, und ich amüsiere mich oft, wie die Journalisten es interpretieren - ehrlich, es ist interessant", sagte er am Dienstag auf dem Rückflug von Beirut nach Rom. "Sie denken, Sie könnten meine Gedanken durch meinen Gesichtsausdruck lesen; aber Sie liegen nicht immer richtig", sagte er lachend.

Papst Leo XIV. spricht mit Journalisten an Bord eines Flugzeugs / © Alessandro Di Meo/Ansa Pool via AP (dpa)
Papst Leo XIV. spricht mit Journalisten an Bord eines Flugzeugs / © Alessandro Di Meo/Ansa Pool via AP ( dpa )

Weiter dankte Leo den rund 80 Medienschaffenden aus vielen Ländern, die ihn bei seiner ersten Auslandsreise als Papst in die Türkei und den Libanon begleitet hatten. "Sie haben so viel daran gearbeitet, um die Botschaft der Reise an die anderen Journalisten weiterzugeben", so der seit knapp sieben Monaten amtierende Papst. "Danke an Sie alle - und einen großen Applaus für Ihre Arbeit."

Eigentlich schon an Ruhestand gedacht

Auf Journalistenfragen gab er unter anderem Einblicke in seine Situation vor der Papstwahl: "Vor ein oder zwei Jahren dachte ich darüber nach, mich irgendwann zur Ruhe zu setzen." Als er beim Konklave am 8. Mai gemerkt habe, dass es auf ihn hinauslaufen könnte, habe er sich in die Tatsache gefügt. "Ich tat einen tiefen Atemzug und sagte: Auf geht's, Herr, Du hast die Führung, Du zeigst mir den Weg", so der erste gebürtige US-Amerikaner im Papstamt.

"Alles ist in Gottes Hand", das sei schon immer seine tiefe Überzeugung gewesen, sagte der frühere Generalprior des Augustinerordens, Bischof in Peru und Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde. "Auch bei großen Herausforderungen, zum Beispiel in Peru während der Jahre des Terrors, oder berufen zu werden an Orte, wohin ich niemals dachte, berufen zu werden, habe ich auf Gott vertraut." Insofern sei seine Spiritualität ganz schlicht.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Papst Leo XIV / ©  Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA