Pampanga wird "Weihnachtshauptstadt" der Philippinen

Tourismus und Wirtschaft ankurbeln

Die philippinische Provinz Pampanga ist nun "Weihnachtshauptstadt" des Landes. Das Repräsentantenhaus in Manila stimmte der Verleihung des Ehrentitels für die Provinz nördlich der Hauptstadt offiziell zu.

Weihnachtstradition in Pampanga, Philippinen / © Jennie Equiz (shutterstock)
Weihnachtstradition in Pampanga, Philippinen / © Jennie Equiz ( shutterstock )

Er werde den Weihnachtstourismus und die lokale Wirtschaft insgesamt ankurbeln, zitiert das Nachrichtenportal PhilStar den örtlichen Abgeordneten, Aurelio Gonzales Jr., der den Gesetzentwurf eingebracht hatte. Der neue Name würdige vor allem die berühmten Weihnachtstraditionen und die Handwerkskunst der Laternenhersteller Pampangas.

Die nördlich von Manila gelegene Provinz und ihre Hauptstadt San Fernando sind überregional bekannt für ihre üppigen Weihnachtsdekorationen. Im Mittelpunkt steht das "Giant Lantern Festival" (Festival der Riesenlampions), das immer Mitte Dezember in stattfindet. Es begann Anfang des 20. Jahrhunderts als religiöses Fest.

Umstrittene Feiern in der Karwoche in Pampanga, Philippinen / © Kobby Dagan (shutterstock)
Umstrittene Feiern in der Karwoche in Pampanga, Philippinen / © Kobby Dagan ( shutterstock )

Mit rund 60 Zentimetern Durchmesser waren die mit Kerzen beleuchteten Lampions aus Bambus und Reispapier damals noch klein. Die heutigen Riesenlaternen sind Stahlkonstruktionen mit bis zu sechs Metern Durchmesser; sie werden mit Tausenden Glühbirnen beleuchtet. 2017 wurde die Zahl der Glühbirnen gesetzlich auf 10.000 pro Laterne begrenzt.

Bräuche nur geduldet

San Fernando macht auch alljährlich Schlagzeilen mit extremen Feiern in der Karwoche. Vielen Christen geißeln sich an Gründonnerstag und Karfreitag blutig und ziehen mit meterhohen Holzkreuzen durch die Stadt; sie ziehen Zehntausende Touristen an.

Höhepunkt der von der Bischofskonferenz nicht gutgeheißenen, aber geduldeten Bräuche sind Katholiken, die sich an Karfreitag im Dorf San Perdo Cutud bei San Fernando mit echten Nägeln ans Kreuz schlagen lassen.

Kirche auf den Philippinen

Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Etwa 80 Prozent der rund 109 Millionen Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an; zudem gibt es rund 5 Prozent Muslime. Mehr als 330 Jahre spanischer Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898.

Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA