Päpstliche Akademie fordert Friedenslösung im Ukrainekrieg

Warnung vor Eskalation

Die Päpstliche Akademie der Wissenschaften hat angesichts des Ukrainekriegs vor einer Eskalation gewarnt und die Verantwortlichen zu einer friedlichen Lösung aufgerufen.

Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani (KNA)
Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani ( KNA )

Die Drohung mit Atomwaffen "durch die Aggressoren" - Russland wird nicht namentlich genannt - stelle ein großes Risiko dar, hieß es in einer am Freitag vom Rat der Akademie im Vatikan veröffentlichten Erklärung.

Das Gremium verbindet seinen Appell an die Kriegsparteien mit der Forderung nach einer weltweiten Ächtung des Krieges für nationale Interessen. In der Vergangenheit sei das Misstrauen zwischen den großen Nationen gefährlich gewachsen, insbesondere zwischen den Großmächten USA, Russland, China und der EU. Neben der Bedrohung durch atomare Waffen bestünden große Gefahren durch chemische und biologische Kampfmittel. Angesichts dieses immensen Zerstörungspotenzials bleibe die Weisheit der Menschen dramatisch begrenzt.

Appell der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Regierungen, Wissenschaftler und religiöse Führer seien deshalb besonders gefordert, Kriege zu verhindern und eine gerechte Weltordnung als Voraussetzung für den Frieden zu fördern. Wörtlich heißt es unter anderem in dem Appell:

"Wir rufen alle Nationen auf:

- an dem Prinzip festzuhalten, dass Gewalt oder die Drohung mit Gewalt nicht gegen die territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit eines anderen Staates eingesetzt wird.

(...)

- eine Weiterverbreitung von Nuklearwaffen an zusätzliche Länder zu verhindern, weil dies das Risiko eines nuklearen Krieges vergrößert und zu nuklearem Terrorismus führen kann.

- niemals als erste nukleare Waffen einzusetzen und die Bemühungen um belastbare Abkommen gegen das Wettrüsten und zur Reduzierung der Zahl von Atomwaffen und Liefersysteme zu erneuern und zu verstärken."

Päpstliche Akademie der Wissenschaften

Die 1936 von Papst Pius XI. unter dem Namen "Pontificia Academia Scientiarum" wieder ins Leben gerufene Akademie der Wissenschaften ist die Nachfolgerin älterer päpstlicher Gelehrtenakademien, deren erste bereits im Jahr 1603 gegründet wurde.

Die heutige Päpstliche Akademie der Wissenschaften arbeitet international und fächerübergreifend. Ihr gehören maximal 80 von den Akademiemitgliedern gewählte und vom Papst auf Lebenszeit ernannte Wissenschaftler von Weltrang an. Herkunft oder religiöses Bekenntnis spielen keine Rolle.

Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani/Romano Siciliani (KNA)
Päpstliche Akademie der Wissenschaften / © Romano Siciliani/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA