Ökumenebischof Feige wünscht sich mehr Engagement für Einheit

"Zeichen der Versöhnung"

Das Glaubensbekenntnis von Nicäa ist das einzige Glaubensbekenntnis, das alle christlichen Kirchen unabhängig von ihrer Konfession verbindet. Es steht im Zentrum der diesjährigen Gebetswoche für die Einheit der Christen.

Symbolbild Eine Frau im Gebet / © Ground Picture (shutterstock)
Symbolbild Eine Frau im Gebet / © Ground Picture ( shutterstock )

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige fordert angesichts gesellschaftlicher Krisen verstärkte Anstrengungen für eine Einheit der Christen. Feige, der in der Deutschen Bischofskonferenz die Ökumene-Kommission leitet, erklärte am Freitag mit Bezug auf den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt: "Die jüngsten Ereignisse in Magdeburg haben uns schmerzlich daran erinnert, wie zerbrechlich unser gesellschaftliches Miteinander sein kann."

Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )

Christen seien "umso mehr gefordert, Zeichen der Versöhnung und Solidarität zu setzen - in unseren Gemeinden und Einrichtungen, Vereinen und Verbänden, in unserem Land und weltweit", so Feige auf den Social-Media-Kanälen der Bischofskonferenz anlässlich der am Samstag beginnenden Gebetswoche für die Einheit der Christen.

1.700 Jahre Glaubensbekenntnis 

Feige erklärte, katholische und evangelische Christen könnten mit Zuversicht auf das neue Jahr blicken. "Das Licht Christi, das wir miteinander teilen und im nicänischen Glaubensbekenntnis betonen, weist uns den Weg zu einer Einheit, die über kulturelle und konfessionelle Grenzen hinausgeht." 

2025 jährt sich zum 1.700. Mal das erste christliche ökumenische Konzil, das 325 nach Christus in Nicäa in der Nähe von Konstantinopel (heute Istanbul) stattfand. Das Konzilsjubiläum ist dieses Jahr Thema der Gebetswoche für die Einheit der Christen.

Gottesdienst in Karlsruhe 

Das Glaubensbekenntnis von Nicäa sei "das einzige Glaubensbekenntnis, das alle christlichen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, und damit alle Christinnen und Christen auf der ganzen Welt, unabhängig von ihrer Konfession miteinander verbindet", betonten die badische evangelische Landeskirche und die Erzdiözese Freiburg. 

Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg, spricht beim Silvester-Gottesdienst im Freiburger Münster / © Jason Tschepljakow (dpa)
Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg, spricht beim Silvester-Gottesdienst im Freiburger Münster / © Jason Tschepljakow ( dpa )

Zur Eröffnung der Gebetswoche wollen Christinnen und Christen aus Baden am Freitagnachmittag (17.00 Uhr) gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst in Karlsruhe feiern. Er wird von Landesbischöfin Heike Springhart, dem Freiburger Erzbischof Stephan Burger und örtlichen orthodoxe Geistlichen und Chören gestaltet.

"Glaubst Du das?"

Die Gebetswoche dauert vom 18. bis 25. Januar und steht unter dem - aus dem Johannesevangelium entnommenen - Motto "Glaubst Du das?" (Joh 11,26). Die Texte dafür wurden von der ökumenisch ausgerichteten, klösterlichen "Gemeinschaft von Bose" in Norditalien vorbereitet. Das Motto rufe zu einem Glauben, der "Brücken baut", betonte Feige. Die Gebetswoche lade katholische und evangelische Christen dazu ein, "unsere Gemeinschaft zu stärken".

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit ökumenisch gefeiert, in der nördlichen Hemisphäre zwischen dem 18. und 25. Januar, in der südlichen Hemisphäre zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Ihre Ursprünge gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Seit 1968 werden die Gebetstexte für die Woche vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen herausgegeben. Erarbeitet werden sie jeweils von ökumenischen Vorbereitungsgruppen aus wechselnden Ländern. (KNA/23.01.2022)

Eine betende Frau / © Halinskyi Max (shutterstock)
Quelle:
KNA