Misereor dringt auf Umdenken in der Landwirtschaft

Ökologischer Anbau

Das katholische Hilfswerk Misereor hält angesichts des Klimawandels ein weltweites Umdenken in der Landwirtschaft für notwendig. Kleinbauern, die bereits ökologisch anbauten, profitierten laut einer Misereor-Studie sogar vom Wechsel.

Saatgut (dpa)
Saatgut / ( dpa )

Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon erklärte am Freitag in Aachen, dass die Agrarwirtschaft laut einer Studie erheblich zur Klimaerwärmung beitrage. Bröckelmann-Simon verwies demgegenüber auf eine von Misereor unterstützte Studie, nach der Kleinbauern in Indien, dem Senegal oder Brasilien ihre Anbaumethoden bereits an die neuen Bedingungen angepasst hätten. Von dem Umdenken profitierten sowohl die Bauern als auch die Umwelt.

Selbst in Trockengebieten kann Produktivität gesteigert werden

Die Ergebnisse der Studie basieren nach Angaben von Misereor auf mehr als 1.200 Interviews, die zwei Jahre lang mit Kleinbauern geführt wurden, um agrarökologische Lösungen für die komplexen Herausforderungen der Landwirtschaft zu untersuchen.

"Die Studie zeigt, dass selbst Bauern in Trockengebieten, trotz zunehmend schwankender Niederschläge, die Produktivität steigern und ihr Auskommen durch Agrarökologie verbessern konnten", sagte Bröckelmann-Simon. Die Bauern erwirtschafteten mehr Lebensmittel für sich und könnten zudem mehr verkaufen. Dies käme vor allem den ärmsten 10 Prozent der Haushalte zugute.

Laut einer weiteren repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für Misereor beschäftigt die Thematik auch die deutschen Landwirte. 47 Prozent der Befragten können sich vorstellen, auf ökologischere Methoden umzusteigen, sofern die Politik diese stärker fördere. Mehr als 60 Prozent der Bauern sprechen sich für ein Umdenken in der Landwirtschaft aus.


Quelle:
KNA