NRW-Minister Laschet fordert christliche Kirchen in der Türkei

Unterstützung für Pauluskirche in Tarsus

Nach der Einweihung der größten deutschen Moschee in Duisburg hat Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Armin Laschet
(CDU) den Bau von Kirchen in der Türkei gefordert. Wenn es die Türkei mit der Religionsfreiheit ernst meine, müsse sie "den Bau der Pauluskirche in Tarsus vorantreiben und genehmigen. Das ist ein erster Prüfstein", sagte er der Tageszeitung "Die Welt".

 (DR)

Was für Tarsus gelte, müsse auch für andere Städte in der Türkei wie Antalya oder Alanya gelten, mahnte Laschet. Viele Deutsche, die als Touristen kämen oder sich in den Urlauberorten auf Dauer niederließen, müssten eine christliche Kirche aufsuchen können. Die katholische Kirche bemüht sich seit langem darum, in Tarsus, der Geburtsstadt des Apostels Paulus, eine Kirche mit Pilgerzentrum zu errichten.

Die Türkei habe die Chance, ein Signal für den interkulturellen Dialog zu geben, so der Minister. Die Erwartungen nach den Reden bei der Moschee-Einweihung in Duisburg seien groß. Am Rande der Feier hatte Laschet laut «Welt» mit dem obersten Religionshüter der Türkei, dem Präsidenten des Amtes für religiöse Angelegenheiten, Ali Bardakoglu, gesprochen. Bardakoglu soll dem Tarsus-Projekt positiv gegenüberstehen und angekündigt haben, sich dafür einzusetzen.

Laschet sprach sich zudem dafür aus, Imame für Moscheen auf Dauer in Deutschland und nicht mehr in der Türkei ausbilden zu lassen. Die Geistlichen müssten die deutsche Sprache beherrschen und sollten nicht mehr wie Diplomaten befristet aus der Türkei entsandt werden.