Kardinal Meisner drängt auf Entscheidung über Kirche in Tarsus

Erzbischof lässt nicht locker

Kardinal Joachim Meisner drängt auf eine Entscheidung zum Bau einer christlichen Begegnungsstätte im südtürkischen Tarsus. Mehr als zwei Monate nach Beginn des von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Paulusjahres hätten die türkischen Behörden nicht über das von der katholischen Kirche erbetene Projekt am Geburtsort des Völkerapostels Paulus entschieden, erklärte das Erzbistum Köln am Freitag. Der Erzbischof habe daher den türkischen Kulturminister Ertugrul Günay in einem Brief gebeten, Zeit und Umstände für die Realisierung mitzuteilen.

Joachim Kardinal Meisner: Schon mehrfach eine Kirche in Tarsus gefordert / © Alexander Foxius (DR)
Joachim Kardinal Meisner: Schon mehrfach eine Kirche in Tarsus gefordert / © Alexander Foxius ( DR )

Der Minister habe Meisner vor einigen Wochen geschrieben, es bestehe die Absicht, einen Teil einer alten Baumwollfabrik in Tarsus für den Gottesdienst und für die Pilgerbetreuung bereitzustellen. Die Prüfung des Vorhabens dauere noch an. Weitere Einzelheiten seien dem Brief aber nicht zu entnehmen gewesen, so die Erzdiözese. Kardinal Meisner reist vom 29. September bis 3. Oktober an der Spitze einer Delegation der Deutschen Bischofskonferenz nach Istanbul und Tarsus.

Der Kölner Erzbischof hatte sich im vergangenen Jahr bei einem Besuch in der Türkei erstmals dafür eingesetzt, dass Tarsus ein festes christliches Pilgerzentrum erhält. Zwei Schreiben an den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan blieben nach den Angaben ohne Antwort. Bei einem Besuch in Köln im Februar hatte Erdogan versprochen, er werde sich für ein Pilgerzentrum in Tarsus einsetzen, sobald die Kirche mit diesem Wunsch auf ihn zukomme.