Neue CDU-Ministerin ist keine Unbekannte für die Kirche

Katherina Reiche wird Wirtschaftsministerin

Während viele mit dem Namen der neuen Wirtschaftsministerin Reiche von der CDU nichts verbinden, dürften bei der katholischen Kirche unliebsame Erinnerungen an die ostdeutsche Ministerin in spe auftauchen.

Katherina Reiche, designierte Bundesminister für Wirtschaft und Energie, kommt zum Bundesausschuss der CDU. Bei dem kleinen Parteitag der CDU soll die Zustimmung zu einem Koalitionsvertrag der Union mit der SPD zur Bildung einer Bundesregierung erfolgen und die künftigen Minister vorgestellt werde. / © Kay Nietfeld/dpa (dpa)
Katherina Reiche, designierte Bundesminister für Wirtschaft und Energie, kommt zum Bundesausschuss der CDU. Bei dem kleinen Parteitag der CDU soll die Zustimmung zu einem Koalitionsvertrag der Union mit der SPD zur Bildung einer Bundesregierung erfolgen und die künftigen Minister vorgestellt werde. / © Kay Nietfeld/dpa ( dpa )

Die CDU-Politikerin Katherina Reiche (51) soll im Kabinett von Friedrich Merz (CDU) neue Wirtschaftsministerin werden. Reiche arbeitet derzeit in einem Engergie-Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Geboren wurde die CDU-Politikerin in Luckenwalde in Brandenburg und machte nach der Wende schnell politisch Karriere.

Von 1998 bis 2015 war sie Mitglied des Bundestages, von 2005 bis 2009 eine der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Im Bundestagswahlkampf 2002 berief sie der damalige Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) in sein Schattenkabinett.

Reiche war Thema bei der Deutschen Bischofskonferenz

Sie sollte Bundesfamilienministerin werden. In der katholischen Kirche sorgte das für einen Eklat: Die Mutter von drei Kindern war nicht verheiratet und vertrat etwa in der Stammzellforschung liberale Positionen. Der inzwischen verstorbene Kölner Kardinal Joachim Meisner hatte Stoibers Entscheidung für die unverheiratete Mutter als "nicht hinnehmbar" bezeichnet und von einer Demontage des christlichen Ehebildes gesprochen. Reiche war damals sogar Thema bei einem Spitzentreffen der Deutschen Bischofskonferenz. Am Ende kam es anders: SPD und Grüne verständigten sich damals nach Bundestagswahl auf eine neue Regierung.

Im Erzbistum Berlin ist auch der Einsatz Reiches, die der evangelischen Kirche angehört, für die Gründung der katholischen Marienschule in Potsdam bekannt. Das Schulzentrum mit Grundschule und Gymnasium wurde 2008 eingeweiht.

Quelle:
KNA