Neue Arbeitshilfe für konfessionsverschiedene Paare

"Realität der Paare wahrnehmen"

Ehepaare, bei denen ein Partner nicht religiös ist, sollen sich nach dem Willen der deutschen Bischöfe in der Kirche willkommen fühlen. Dazu hat die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn eine neue Arbeitshilfe herausgegeben.

Braut und Bräutigam bei einer kirchlichen Trauung (Archiv) / © Harald Oppitz (KNA)
Braut und Bräutigam bei einer kirchlichen Trauung (Archiv) / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Arbeitshilfe richtet sich an Seelsorger sowie religionspädagogisch qualifizierte Personen und soll "Vorbehalte aufbrechen und gegenüber diesen Paaren Ermutigungen aussprechen, dass auch sie einen Platz in der Kirche haben".

Die Ehe als Sakrament

Die Paare verstehen ihre Ehe als einen sakramentalen Bund – als eine ganzheitliche Lebensgemeinschaft, die in ihrer Unauflöslichkeit die unverbrüchliche Treue der göttlichen Liebe spiegelt.

Sie begreifen ihren Ehebund und ihre eheliche Treue in Verbindung mit dem – in Jesus endgültig offenbar gewordnen – Versprechen, dass Gott in der konkreten Lebenswirklichkeit präsent ist und den Menschen unbedingt treu bleiben will.

Symbolbild Ehe / © BONDART PHOTOGRAPHY (shutterstock)

Erzbischof Koch will Gesprächsangebote machen

Die Arbeitshilfe "Eine Liebe – unterschiedliche Weltauffassungen und Glaubensentscheidungen" enthalte wichtige Punkte zu Eheschließung und -pastoral sowie zum Zusammenleben verheirateter Paare mit unterschiedlicher religiöser Ausrichtung, teilte die Bischofskonferenz mit. Der Text richte sich nach dem Papstdokument "Amoris laetitia" von 2016.

Der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Bischofskonferenz, Erzbischof Heiner Koch, betonte, dass die Paare, die sich zur kirchlichen Eheschließung entschlossen haben, diesen Schritt bewusst gingen. Ihren Fragen müsse man sich stellen und ihnen Gesprächsangebote machen. "Wir müssen die komplexe Realität dieser Paare wahrnehmen und ihnen zu erkennen geben, dass sie in der Kirche erwünscht sind", sagte der Berliner Erzbischof.

Betonung der Weltanschauung in der Ehe

Religion und Weltanschauung spielten in der Ehe erfahrungsgemäß eine große Rolle. "Eine Einübung in den Respekt vor den Werteinstellungen und das Interesse am religiösen Bekenntnis des Partners oder der Partnerin gehören zu den Grundlagen gelebter Partnerschaft", so Koch.

In Kooperation mit der bischöflichen Kommission hat die Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung (AKF) bereits einen Flyer zur gleichen Thematik erarbeitet, der sich direkt an die Paare wendet. Er soll sie im Austausch über ihre unterschiedlichen religiösen Prägungen und Werte unterstützen, vermittelt das besondere einer kirchlichen Trauung und enthält praktische Informationen. Der Flyer der AKF trägt den Titel "Kirchlich heiraten: katholisch & ohne Religion".

Quelle:
KNA
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