Netzwerk will Gesundheitslage in Entwicklungsländern verbessern - Unterstützung der Gates-Stiftung

Gemeinsam gegen den Hunger

Unter dem Namen "European Network for Global Health" hat sich ein Netzwerk von 15 europäischen Nichtregierungsorganisationen gebildet, das sich für einen stärkeren Einsatz der nationalen Regierungen zur Verbesserung der Gesundheitslage in Entwicklungsländern einsetzt. Das Netzwerk orientiere sich nach wie vor an den so genannten Millenniumszielen, betont Birgitt Dederichs-Bain von der Deutschen Welthungerhilfe im domradio-Interview.

 (DR)

Unter dem Namen "European Network for Global Health" hat sich ein Netzwerk von 15 europäischen Nichtregierungsorganisationen gebildet, das sich für einen stärkeren Einsatz der nationalen Regierungen zur Verbesserung der Gesundheitslage in Entwicklungsländern einsetzt. Das Netzwerk orientiere sich nach wie vor an den so genannten Millenniumszielen, betont Birgitt Dederichs-Bain von der Deutschen Welthungerhilfe im domradio-Interview.

Maßnahmen im Gesundheitsbereich in armen Ländern verstärken
Nach Ansicht der Mitglieder des Netzwerkes müssen europäische Regierungen mehr tun und vor allem schnell handeln, damit die Ziele der Milleniumsziele im vorgegeben Zeitraum auch wirklich erreicht werden.

Dazu zählt, bis zum Jahr 2015 die Müttersterblichkeit um drei Viertel zu senken; auch die Rate der Kindersterblichkeit unter fünf Jahren soll bis dahin um zwei Drittel gesunken sein. Doch immer noch erreichen jedes Jahr 10,6 Millionen Kinder das fünfte Lebensjahr nicht; in manchen Ländern stirbt eine von sechs Frauen wegen  Komplikationen in der Schwangerschaft. Auch zur Verringerung der Neuinfektionen mit HIV, Malaria und Tuberkulose ist es noch ein weiter Weg.

Der Schwerpunkt des European Network for Global Health liegt daher darauf, Regierungen, aber auch Nichtregierungsorganisationen und den privaten Sektor, dazu zu bewegen, ihre Maßnahmen im Gesundheitsbereich in den armen Ländern zu verstärken. In Deutschland werden das Kinderhilfswerk terre des hommes und die  Deutsche Welthungerhilfe als Teil des European Network for Global Health auf diesem Gebiet zusammenarbeiten. Koordiniert wird das europäische Netzwerk, das mit 10,7 Millionen Dollar von der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung gefördert wird, von der Nichtregierungsorganisation ActionAID International.

Internationales Netzwerk
Das Netzwerk beginnt gleichzeitig in Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Belgien und Großbritannien seine Arbeit mit dem Ziel, ein stärkeres Engagement der Staaten der Europäischen Union im Sinne der Millenniumsziele zu erreichen. Halbzeit für die Erreichung der im Jahre 2000 vereinbarten Millenniumsziele ist der 07. Juli 2007, so dass verstärkte Anstrengungen dringend erforderlich sind.

"Wir wollen der Bundesregierung klarmachen, dass sie viel mehr tun muss, um ihrer Verpflichtung nachzukommen, die 2000 beschlossenen Vorgaben im Gesundheitsbereich umzusetzen. Wir hoffen, dass Deutschland umgehend handeln wird, um bis 2015 die Welt für alle gerechter zu machen", erklärten Peter Mucke, Geschäftsführender Vorstand von terre des hommes, und Hans-Joachim Preuß, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Nach Aussage von Simon Wright, Projektleiter des neuen europäischen Netz-werks für globale Gesundheit, zählen die Europäische Union und ihre Mitglieds-staaten bereits zu den größten Gebern. Dennoch müsse noch viel mehr getan werden, damit die Millenniumsziele Wirklichkeit werden können. "Durch den Schulterschluss unserer Organisationen in Europa wollen wir mit unserem ganzen Gewicht auf unsere jeweiligen Regierungen einwirken, ihre Bemühungen zu ver-stärken, die dramatischen Todesraten in den armen Ländern zu senken."