Nelson Mandela feiert seinen 92. Geburtstag

Kinder und VIPs gratulieren

Nelson Mandelas Terminplan ist nach wie vor hektisch. Südafrikas Freiheitsikone hat zwar nach seiner offiziellen Pensionierung vor zwölf Jahren immer wieder betont, dass er nun Rentner sei. Aber Ruhe ist dem verehrten "Madiba" nicht gegönnt.

Autor/in:
Saskia Wiha
 (DR)

Seinen 92. Geburtstag am Sonntag wird Südafrikas erster demokratisch gewählter Präsident allerdings im Familienkreis begehen. Ruhig wird es vermutlich aber auch da nicht zugehen. Denn 95 Kinder aus dem Dorf Mvezo, in dem Mandelas Großvater geboren wurde, werden ihn besuchen.

Zur erweiterten afrikanischen Großfamilie werden sich auch noch einige mehr zählen und Mandela am Wochenende ihre Aufwartung machen. Unter den angekündigten VIPs ist auch der US-amerikanische Schauspieler Morgan Freeman, der Mandela in dem kürzlich weltweit gezeigten Kinofilm "Invictus" verkörpert.

Der 18. Juli, Geburtstag des Friedensnobelpreisträgers, der wegen seines Kampfes gegen die Apartheid 27 Jahre im Gefängnis war, soll weltweit als Mandela-Tag begangen werden. Nach den Plänen der Mandela-Stiftung soll jeder Mensch 67 Minuten des Tages für einen wohltätigen Zweck opfern. In Südafrika organisieren zahlreiche Firmen, aber auch Einzelpersonen Hilfe für Waisenkinder, alte Menschen oder Arme. Die Minutenzahl rührt daher, dass sich Mandela 67 Jahre seines Lebens für Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich im eingesetzt habe, wie die Stiftung erläutert.

Mann des Volkes
Der inzwischen sehr schwache Mandela ist ein Mann des Volkes. Er liebt die Öffentlichkeit, nimmt gerne an Großveranstaltungen teil und lächelt und winkt dabei. Und den Südafrikanern ist es auch heute noch wichtig, dass er bei einschneidenden nationalen Ereignissen dabei ist. So wie bei der ersten Fußball-Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden, wo er zum Endspiel ins Stadion kam.

Aber frei sprechen hört man Mandela heute nur noch selten. Seine Frau Graca Machel und die zahlreichen Mitarbeiter seiner wohltätigen Organisationen, der Nelson-Mandela-Stiftung und des Kinderfonds, schirmen den gefragten Staatsmann wohlweislich ab. Meist äußern sich ein Enkel oder seine Stiftung in seinem Namen.

Dennoch hat er für die meisten Südafrikaner nach wie vor so etwas wie einen Heldenstatus. Der Straßenhändler Nati Dlamini (53) fasst es stellvertretend für viele andere Südafrikaner zusammen: "Mandela hat für unser Volk gekämpft und so viel erreicht. Ich würde ihm zu gerne nur einmal die Hand schütteln und Danke sagen, das wäre das Größte für mich."