Nachbar-Kardinäle beobachten Australiens Plenarkonzil

Gute Gelegenheit zu Dialog und Austausch

An der zweiten Versammlung des australischen Plenarkonzils nehmen als Beobachter auch Kirchenvertreter aus dem asiatisch-pazifischen Raum und Neuseeland teil. Die katholische Kirche Australiens befindet sich seit Jahren in einer Krise.

Blick auf die Kathedrale in Sydney
 / © Keitma (shutterstock)
Blick auf die Kathedrale in Sydney / © Keitma ( shutterstock )

Aus Neuseeland sei Kardinal John Dew für Beratungen vom 3. bis 9. Juli angekündigt, hieß es am Freitag auf der Website der Australischen Bischofskonferenz. Ebenfalls nimmt der Vorsitzende des Nationalen Kirchenrates Australiens, John Gilmore, teil.

Blick auf Sydney / © Taras Vyshnya (shutterstock)

Dies sei eine gute Gelegenheit zu Dialog und Austausch über einige Fragen, "mit denen wir alle in diesem Teil der Welt konfrontiert sind", sagte Kardinal Dew und fügte hinzu: "Es gibt so viele Probleme, die eine Antwort des Evangeliums erfordern, und ich hoffe, dass der Plenarrat wie auch der weltweite Synodale Prozess der Kirche neues Leben einhauchen werden." Weitere Beobachter sind Kardinal Charles Bo, Erzbischof von Yangon und Vorsitzender der Föderation asiatischer Bischofskonferenzen; Erzbischof Charles Balvo, päpstlicher Nuntius in Australien.

Über das Plenarkonzil

Das sogenannte Plenarkonzil ist das fünfte in der Geschichte der katholischen Kirche Australiens und das erste seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965). Die erste Runde fand wegen der Corona-Pandemie im Oktober 2021 nur online statt. Die katholische Kirche in Australien befindet sich seit massiven Missbrauchsskandalen in einer schweren Krise. Bei der Volkszählung 2016 war die Zahl der Australier, die "keine Religion" angekreuzt hatten, erstmals höher als die Zahl der Katholiken als größter christlicher Konfession im Land. Der Bevölkerungsanteil der Katholiken ist zwischen 2001 und 2016 von 26 auf 22,5 Prozent gefallen.

Beim Plenarkonzil werden harte Debatten zwischen liberalen und konservativen Katholiken erwartet. John Warhurst, Vorsitzender des Reformnetzwerkes "Besorgte Katholiken", kritisierte nach der ersten Sitzungsrunde eine mangelnde Transparenz der Versammlung. "Der wichtige Prozess bis Juli muss viel transparenter und integrativer sein als jener hinter verschlossenen Türen, der die Tagesordnung für die erste Vollversammlung erstellt hat", sagte Warhurst im Oktober der Katholischen Nachrichten-Agentur.

Konzil

Konzilien ("Beratungen") sind Bischofsversammlungen der christlichen Kirchen. Dieses Instrument der Kirchenleitung entstand in der spätantiken Reichskirche - wobei bald zwischen Regional- und Partikularkonzilien und sogenannten Ökumenischen Konzilien unterschieden wurde.

Bischöfe / © Jeoffrey Guillemard (KNA)
Bischöfe / © Jeoffrey Guillemard ( KNA )
Quelle:
KNA