Papst würdigt Komitee für interreligiösen Dialog in Abu Dhabi

Nachahmung erwünscht

Das Treffen von Papst Franziskus und dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität Anfang Februar in Abu Dhabi trägt Früchte. Nun wurde ein "Hohes interreligiöses Komitee" in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet. Den Papst freut es.

Papst Franziskus in Abu Dhabi (Archiv) / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus in Abu Dhabi (Archiv) / © Paul Haring ( KNA )

Der Vatikan begrüßt die Einrichtung eines "Hohen interreligiöses Komitees" in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Gremium will die Verbreitung und Umsetzung des Dokuments über menschliche Brüderlichkeit von Papst Franziskus und dem Großimam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Scheich Ahmad Al-Tayyeb, fördern.

"Bedeutender Schritt"

Unter den Mitgliedern des neuen interreligiösen Komitees ist auch der Präsident des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog, Bischof Miguel Ayuso Guixot. Es handele sich um einen bedeutenden Schritt, sagte er im Gespräch mit vatikanischen Medien (Montag). "Gebet, Dialog, Respekt und Solidarität seien die einzig gewinnbringenden Waffen im Kampf gegen Terrorismus, Fundamentalismus und jegliche Art von Krieg und Gewalt". Der Kurienbischof betonte, allen Religionen stünden diese Mittel zur Verfügung. Besonders wichtig sei es, junge Leute einzubeziehen, aber auch religiöse Führer sowie Bildungsverantwortliche.

Papst Franziskus äußerte laut Vatikansprecher Matteo Bruni Hoffnung auf ähnliche Initiativen weltweit. "Auch wenn leider oft das Schlechte, der Hass und die Zwietracht die Nachrichten ausmachen, gibt es ein verborgenes Meer des Guten, das wächst und Hoffnung macht auf den Dialog, auf weiteres gegenseitiges Kennenlernen und auf die Möglichkeit, mit den Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften und allen Männern und Frauen guten Willens eine Welt der Brüderlichkeit und des Friedens aufzubauen", zitiert Bruni das Kirchenoberhaupt.

Vorschläge und Ziele der katholisch-islamischen Absichtserklärung umsetzen

Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten in der Vorwoche in Abu Dhabi ein "Hohes interreligiöses Komitee" gegründet. Aufgabe des Komitees ist etwa, Vorschläge und Ziele der katholisch-islamischen Absichtserklärung umzusetzen. In dem "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt" verurteilen der Papst und der Großimam Extremismus im Namen Gottes und werben für die Menschenrechte sowie praktische Zusammenarbeit der Religionen bei der Lösung von Konflikten, für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit. Das Dokument hatte Franziskus gemeinsam mit Al-Tayyeb Anfang Februar in Abu Dhabi unterzeichnet.

Mitglieder des Komitees sind den Medienberichten zufolge neben dem Präsident des Päpstlichen Rates für interreligiösen Dialog auch der Präsident der Al-Azhar-Universität, Mohamed Mahrasawi, sowie der persönliche Sekretär des Papstes, der ägyptische Priester Yoannis Lahzi Gaid. Weiter gehören dazu ein islamischer Richter und Berater des Großimams, der Generalsekretär des muslimischen Ältestenrates sowie der Präsident der Kultur- und Tourismus-Abteilung in Abu Dhabi.


Papst Franziskus (l) und Scheich Ahmed al-Tayyeb, Großimam der Al-Azhar-Universität in Kairo / © Eissa Al Hammadi (dpa)
Papst Franziskus (l) und Scheich Ahmed al-Tayyeb, Großimam der Al-Azhar-Universität in Kairo / © Eissa Al Hammadi ( dpa )
Quelle:
KNA