Nach Rekord-Jahr 2005 spenden Deutsche wieder "normal"

Weniger Spenden für Hilfsorganisationen

Wohlfahrtsverbände und große Hilfsorganisationen erwarten im ablaufenden Jahr deutlich weniger Spenden als 2005. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, einige Organisationen rechneten damit, dass sie bis zu 75 Prozent weniger Gelder zur Verfügung haben werden. 2006 hätten die Medien nicht über große Naturkatastrophen berichtet. Dagegen sei 2005 ein Rekord-Spendenjahr gewesen, weil damals die Hilfe für die Opfer des Tsunamis verbucht worden sei.

 (DR)

"Normales Spendenjahr"
"Wir rechnen mit einem normalen Spendenjahr", sagte Stephanie Krone vom Deutschen Roten Kreuz dem Blatt. Die Hilfsorganisation erwarte für 2006 etwa 40 Millionen Euro, 130 Millionen weniger als 2005.

Caritas-Sprecherin Christine Decker sagte: "Wie immer zeigen sich deutliche Einbrüche, wenn es keine medialen Großkatastrophen gibt." Ihre Organisation rechne mit 16 Millionen Euro für 2006 - im Gegensatz zu 76,6 Millionen im Vorjahr. Damit pendele sich die Spendenbereitschaft der Deutschen auf Normalniveau ein.

Auch 2002 sehr gute Spendenbilanz
Rudi Tarneden, Sprecher des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF), sagte: "Wir sind zuversichtlich, dass wir leicht über dem Stand von 2004 liegen." Damals habe UNICEF 92 Millionen Euroverbucht.

Eine bessere Spendenbilanz als nach dem Tsunami-Jahr gab es der Zeitung zufolge bisher nur 2002. Damals suchte das Elbe-Hochwasser Deutschland heim.