Nach Gesundheitsreform: Regierung sinkt in Wählergunst

Große ungeliebte Koalition

Drei von vier Deutschen sind unzufrieden mit der Arbeit ihrer Bundesregierung. Das geht aus einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD hervor. Demnach musste vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel Federn lassen. Nur noch 57 Prozent der Bundesbürgern sind mit ihrer Arbeit zufrieden, das sind sechs Punkte weniger als im Vormonat.

 (DR)

Drei von vier Deutschen sind unzufrieden mit der Arbeit ihrer Bundesregierung. Das geht aus einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD hervor. Demnach musste vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel Federn lassen. Nur noch 57 Prozent der Bundesbürgern sind mit ihrer Arbeit zufrieden, das sind sechs Punkte weniger als im Vormonat. Zulegen konnten nur die FDP und Die Linke. Die heftige Kritik von Opposition und Verbänden an der Gesundheitspolitik der großen Koalition wird auch von einer übergroßen Mehrheit in der Bevölkerung geteilt. 90 Prozent der Befragten glauben nicht, dass die Beitragssätze zur gesetzlichen Krankenversicherung tatsächlich bis 2013 stabil bleiben. Nur acht Prozent halten dieses Versprechen für glaubhaft.

"Endlich einmal auf den Tisch hauen"
Bundeskanzlerin Merkel hält trotz des Streits zwischen Union und SPD an der großen Koalition fest. Der Bild-Zeitung sagte Merkel, sie sei sehr optimistisch, dass diese Koalition erfolgreich weiterarbeiten werde.

Auf die Frage, ob sie angesichts der jüngsten kritischen Äußerungen von SPD-Politikern "nicht endlich einmal auf den Tisch hauen" müsste, sagte Merkel: "Ich glaube, von der Kanzlerin wird erwartet, dass sie sich um die wesentlichen Dinge kümmert." Kompromisse seien Teil der Politik. "Wir stehen jetzt mitten auf einer Baustelle für ein neues Haus. Wenn Sie das Fundament gießen, können Sie sich auch nicht in jeder Minute vorstellen, wie gemütlich das fertige Heim am Ende wird."