Münchner katholische Jugend fordert Konsequenzen

Zeit, Verantwortung zu übernehmen

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Erzbistum München und Freising hat als Konsequenz aus dem jüngst vorgestellten Missbrauchsgutachten einen Paradigmenwechsel gefordert. Die Kritik richtet sich vor allem an die Oberhirten.

Jugendliche / © Prostock-studio (shutterstock)

Dieser Paradigmenwechsel müsse hin zum Schutz der Menschen und der Aufarbeitung für die Betroffenen gehen sowie weg vom Schutz der Institution Kirche, heißt es in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung des BDKJ in München. Die Zeit der Gutachten sei vorbei, stattdessen sei es Zeit, Verantwortung zu übernehmen.

Die katholische Jugend verlangte, dass heutige und frühere Verantwortliche im Erzbistum neben der institutionellen auch ihre persönliche Schuld eingestehen müssten. Sie sollten sich für ihr Fehlverhalten aufrichtig entschuldigen. "Die detaillierte juristische Bewertung durch das jetzt vorliegende Gutachten ist das eine, Schuldeingeständnis und Übernahme von persönlicher Verantwortung sowie ein unabdingbarer Systemwechsel das andere", betonte die BDKJ-Diözesanvorsitzende Jana Wulf.

Angehen der systemischen und strukturellen Probleme

Generell müssten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen die systemischen und strukturellen Probleme der Institution Kirche, wie unkontrollierte Machtausübung und unzulängliche Partizipation geändert werden, erklärte Wulf: "Dieser Systemwandel kann in der katholischen Kirche nur gelingen, wenn er ganz oben beginnt."

Der BDKJ München und Freising ist der Dachverband der katholischen Jugendverbände im Erzbistum. Seit 1947 setzt er sich nach eigenen Angaben für die politischen, sozialen und kirchlichen Interessen junger Menschen ein. Er vertritt rund 102.000 Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsene, die in katholischen Jugendverbänden und der katholischen Jugendarbeit in den Pfarreien aktiv sind.

Quelle:
KNA