Katholische Kirche: Blick auf Trends wichtig für Jugendarbeit

"Mit den Routinen von gestern kommt man morgen nicht weiter"

Beim Forum Jugendpastoral wurde am Dienstag und Mittwoch über die katholische Jugendarbeit beraten. Ein Ergebnis dabei: Jugendangebote sind eine wichtige Anlaufstelle und die Jüngeren müssten lernen, wie sich Christsein heute bewährt.

Jugendliche in Deutschland / © oneinchpunch (shutterstock)
Jugendliche in Deutschland / © oneinchpunch ( shutterstock )

Die katholische Kirche in Deutschland sieht große Herausforderungen für ihre Jugendarbeit. Um zukunftsfähig zu werden, brauche es weiterhin einen aufmerksamen Blick auf die Zielgruppen und die Sicherstellung von Ressourcen für Jugendarbeit unter sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mit.

Beziehungen zu und Begegnungen mit jungen Menschen seien dabei der Schlüssel, sagte Jugendbischof Stefan Oster beim Forum Jugendpastoral, das am Dienstag und Mittwoch digital stattgefunden hatte.

Wie sich Christsein heute bewährt

Jugendpastoral müsse sich mit Trends auseinandersetzen, um zukunftsfähig zu bleiben, betonte Björn Szymanowski, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für angewandte Pastoralforschung Bochum (ZAP). "Denn mit den Routinen von gestern kommt man morgen nicht mehr weiter", sagte er.

Nach Ansicht von Katharina Karl von der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und Matthias Sellmann (ZAP) gilt es, von den Jüngeren zu lernen, in welchen Zusammenhängen Christsein sich heute bewähren muss. Sie regten dazu an, Kirche nicht primär als Ort und Raum zu verstehen, sondern sie gemeinsam mit jungen Menschen als Weg und Stil zu entdecken.

Jugendangebote seien wichtige Anlaufstellen

Die Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj), Bianka Mohr, unterstrich, dass Jugendpastoral auch in einer sich wandelnden Gesellschaft Angebote machen könne, mit der sie Jugendliche erreicht. Dies könnte beispielsweise in den Jugendkirchen, der offenen Kinder- und Jugendarbeit, den Freiwilligendiensten, den Jugendverbänden, Ministrantengruppen und der Politischen Bildung geschehen.

"Zu uns finden junge Katholikinnen und Katholiken ebenso wie Jugendliche, die wenige oder keine Anknüpfungspunkte zur Kirche und zum Glauben haben", so Mohr.

Kirche mit jungen Leuten

Beim zweitägigen Forum Jugendpastoral, zu dem die Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz eingeladen hatte, trafen sich rund 150 Teilnehmer in einer digitalen Konferenz, um gemeinsam Ideen zur Weiterentwicklung von Jugendpastoral zu erarbeiten.

In seinem Eröffnungsvortrag berichtete der Vorsitzender der Jugendkommission, der Passauer Bischof Oster, von seinen Eindrücken der Jugendsynode 2018 in Rom. Diese habe herausgestellt, dass Kirche nicht nur für junge Menschen da sein sollte, sondern eine Kirche mit jungen Menschen sei.


Bischof Stefan Oster im Gespräch (Archiv) / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bischof Stefan Oster im Gespräch (Archiv) / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA