Misereor und KDFB fordern feministische Politik

Appell zum Weltfrauentag

Das katholische Werk für Entwicklungszusammenarbeit, Misereor, und der Katholische Deutsche Frauenbund fordern von der Bundesregierung mehr Einsatz für eine feministische Politik. Anlass für ihren Appell ist der Weltfrauentag.

Forderung nach Gleichberechtigung / © nito (shutterstock)
Forderung nach Gleichberechtigung / © nito ( shutterstock )

"Um Wirkung zu entfalten, muss eine feministische Politik ressortübergreifend stattfinden und insbesondere auch vom Wirtschafts- und Finanzministerium aufgegriffen werden", erklärte die Misereor-Expertin für Gender und Diversität, Barbara Schirmel, am Dienstag in Aachen anlässlich des Weltfrauentages (8. März). Der feministische Ansatz in der Politik dürfe in der Bundesregierung nicht allein auf das Entwicklungs- und Außenministerium beschränkt bleiben.

Benachteiligung und Armut

Mit Blick auf die Tatsache, dass die Hälfte der Weltbevölkerung Frauen seien und diese besonders unter Armut und Benachteiligung im Job litten, müssten die Rechte von Frauen "ein zentraler Pfeiler der deutschen Wirtschaftspolitik sein", unterstrich Schirmel. 

Die Einführung eines europäischen Lieferkettengesetzes wäre ein "bedeutender Schritt für eine nachhaltige Entwicklung". Man appelliere deshalb an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), zu verhindern, dass das Gesetz im EU-Rat scheitert.

Forderung an die Politik

Die KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger verwies darauf, dass Frauen und Mädchen "in besonderem Maße von Krisen, Krieg und Gewalt betroffen" seien. Zugleich seien sie oft diejenigen, die in Konfliktsituationen den Alltag bewältigen, Angehörige versorgten und sich für eine friedliche Lösung der Konflikte einsetzten. 

Die deutsche Politik müsse sich daher noch entschiedener ressortübergreifend für die Umsetzung der UN-Resolution 1325 mit der Agenda "Frauen, Frieden und Sicherheit" einsetzen. Ziel sollte es sich, geschlechtsspezifische Gewalt in Krisensituationen zu bekämpfen und Frauen gleichberechtigt an Sicherheits- und Friedensbemühungen zu beteiligen.

8. März: Weltfrauentag

Am 8. März begehen Frauen in aller Welt den Internationalen Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren fordern sie an diesem Tag Gleichberechtigung und prangern die nach wie vor herrschende Gewalt gegen Frauen an. Auch im Arbeitsleben sind Frauen gegenüber Männern nach wie vor benachteiligt.

Am 8. März ist Internationaler Frauentag / © Jens Wolf (dpa)
Am 8. März ist Internationaler Frauentag / © Jens Wolf ( dpa )
Quelle:
epd