Islamistische Anschläge auf Kirchen in Papua verhindert

Mehrere Verdächtige festgenommen

Die indonesische Polizei hat offenbar eine Anschlagsserie auf Kirchen in Papua verhindert. Laut Polizei stehen die Verdächtigen mit der Terrorgruppe in Verbindung, die im März einen Anschlag auf die Kathedrale von Massakar verübt hatte.

Christen in Indonesien / © Debbie Hill (epd)
Christen in Indonesien / © Debbie Hill ( epd )

Die Antiterroreinheit Densus 88 habe in mehreren Distrikten im Süden Papuas zehn mutmaßliche Islamisten festgenommen, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag). "Sie wollten Selbstmordattentate auf mehrere Kirchen in Merauke, Jagebob, Kurik, Semangga und Tanah Miring verüben", wird Untung Sangaji zitiert, Polizeichef der Stadt Merauke.

Der Generalvikar der katholischen Erzdiözese Merauke, Hendrikus Kariwop, bestätigte Ucanews die Verhaftungen. Mehrere Kirchen in Merauke hätten zu den Anschlagszielen gehört. Nach Angaben des Polizeichefs von Papua, Mathius Fakhiri, seien die Verdächtigen mit der Terrorgruppe Jamaah Ansarut Daulah (JAD) verbunden, die Ende März einen Anschlag auf die Kathedrale von Makassar in Süd-Sulawesi verübt hatte.

Verbindung zu Terrormiliz IS

JAD gilt als Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Indonesien und auf den Philippinen. Die Organisation ist für eine Reihe von Anschlägen im mehrheitlich islamischen Indonesien verantwortlich, darunter auf eine katholische und zwei evangelische Kirchen in Surabaya, der zweitgrößten Stadt des Landes, im Jahr 2018. Damals wurden ein Dutzend Menschen getötet, die alle einer Familie angehörten.

Ein Terrorist der JAD und seine Ehefrau gelten als Täter eines Bombenanschlags auf die Kathedrale von Jolo auf den Philippinen 2019.


Quelle:
KNA