Medjugorje-Jugendfestival mit Aufrufen zum Frieden gestartet

"Lernt von mir, und ihr werdet Frieden finden"

Mit einer Grußbotschaft von Papst Franziskus und Appellen zur Suche nach Frieden ist im Wallfahrtsort Medjugorje das 33. Internationale Jugendfestival "Mladifest" eröffnet worden.

 (privat)

Zehntausende Jugendliche aus 70 Ländern feierten am Montagabend Eucharistie und versammelten sich am frühen Dienstagmorgen zum Rosenkranzgebet auf dem Podbrdo-Hügel. Bei dem vom Vorsitzenden der Spanischen Bischofskonferenz, Juan Jose Omella, geleiteten Eröffnungsgottesdienst wurde für Politiker und Staatsführer gebetet, "dass sie ein Leben in Frieden und in Gemeinschaft ermöglichen".

Papst Franziskus verwies in seiner Botschaft auf das aus dem Matthäus-Evangelium (Mt 11, 28-30) entnommenen Jesus-Wort "Lernt von mir, und ihr werdet Frieden finden", das das Motto des Treffens ist.

Dieser Ruf erfordere, vor Herausforderungen des Lebens nicht stehenzubleiben, sondern mit Christus in Beziehung zu treten und seinen Auftrag der Nächstenliebe zu verwirklichen, die das "Heilmittel für die Wunden der Menschen" sei. Das Mladifest bezeichnete der Papst als Einladung, "mit Gott Sommerurlaub zu machen an dem am meisten besonderen Ort, den es gibt - euer eigenes Herz". Dafür sollten sich die Jugendlichen Zeit nehmen.

Luftbild der Jakobskirche während der Messe in Medjugorje / © NikolaR (shutterstock)
Luftbild der Jakobskirche während der Messe in Medjugorje / © NikolaR ( shutterstock )

Gebetswoche fernab vom Alltagslärm

Auch Kardinal Omella rief dazu auf, das Jugendfestival fernab vom Alltagslärm als Gebetswoche zu erleben und dabei eigene Glaubenserfahrungen mit anderen zu teilen. Um Frieden zu finden, müsse jeder Mensch zuerst mit Gott und sich selbst Frieden schließen, betonte Omella. "Gott ist der Einzige, der uns Befreiung von allem Schweren im Leben schenken kann - allerdings zu dem Zeitpunkt, den er selbst als dafür am geeignetsten hält."

Jugendliche sollten beim Mladifest dazu ermutigt werden, durch die Begegnung mit Jesus zu wachsen, ihre Talente und Fähigkeiten im Dienst an anderen einzusetzen und damit zu "Anführern des Friedens" zu werden, sagte der päpstliche Visitator für Medjugorje, Aldo Cavalli, zum Auftakt des Festivals. Der seit 2021 vor Ort lebende italienische Erzbischof bezeichnete Medjugorje als "Ort, an dem Gott besondere Gnaden schenkt". Es gebe Hoffnung, wie viele Jugendliche aus aller Welt sich praktisch ohne Bewerbung des Events auf diese Woche der Glaubensvertiefung einließen.

Bei der Eröffnungsfeier am Montag waren neun Bischöfe zugegen, darunter Tiranas Erzbischof Arjan Dodaj, der Ortsbischof von Mostar Petar Palic, der Weihbischof der ukrainischen Diözese Charkiw-Saporischschja, Jan Sobilo, Bischöfe aus Polen und Irland sowie Nuntiaturrat Amaury Medina Blanco als Vertreter der Apostolischen Nuntiatur für Bosnien und Herzegowina. 483 Priester konzelebrierten beim Gottesdienst.

Erscheinungen bislang nicht offiziell anerkannt

Mit zuletzt wieder mehr als einer Million Pilgern pro Jahr zählt Medjugorje zu den größten katholischen Wallfahrtsorten. Bekannt wurde er durch Berichte von Marienerscheinungen seit Juni 1981 von damals sechs Jugendlichen, die bei einigen bis heute andauern sollen. Die Kirche hat die Erscheinungen bislang nicht offiziell anerkannt, jedoch mehrmals untersucht. Papst Franziskus äußerte sich zur Frage nach deren Echtheit nicht, entsandte jedoch seit 2017 einen Bischof als vor Ort lebenden Beauftragten und Visitator und erlaubte 2019 erstmals auch von Bischöfen geleitete Pilgerfahrten nach Medjugorje.

Das Jugendfestival gilt neben dem Jahrestag der Erscheinungen als Höhepunkt des Jahres in Medjugorje. Seit 1989 findet es jährlich im August statt und dauert fünf Tage. 

Livestream des Festivals

Quelle:
KNA