Malta will sich Pflichten aus Migration stellen

Staatspräsident sichert Unterstützung zu

Maltas Staatspräsident George Vella hat dem Papst für dessen Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit gedankt. In seiner Ansprache bekräftigte Vella die Bereitschaft seines Landes, sich um Flüchtlinge zu kümmern.

Überreichung eines Geschenks bei einem Treffen zwischen dem maltesischen Staatspräsidenten George Vella und Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Überreichung eines Geschenks bei einem Treffen zwischen dem maltesischen Staatspräsidenten George Vella und Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Malta wolle sich, um eine "menschliche, gerechte und faire Lösung des Problems irregulärer Migration" bemühen.

Dafür brauche der kleine Inselstaat jedoch die Solidarität jener Länder Europas, die nicht an der Frontlinie stünden, aber Ressourcen und Möglichkeiten hätten, Migranten aufzunehmen, so Vella vor Vertretern aus Politik, Diplomatie und Zivilgesellschaft. Ohne ernsthaften politischen Willen aller nützten Abkommen und Aktionspläne nichts, kritisierte das Staatsoberhaupt des kleinsten EU-Mitgliedslandes.

Gleichgültigkeit gegenüber den Kriegen in Syrien und Jemen

Neben Italien und Griechenland ist Malta eines der Mittelmeerländer, vor deren Küsten Migranten aus Afrika immer wieder ertrinken oder anlanden. Hilfsorganisationen beklagen, dass ihre Rettungsschiffe bei Anfragen nach einem sicheren Hafen von maltesischen Behörden oft gar keine oder negative Antworten erhielten.

 Papst Franziskus begrüßt Malteser
 / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus begrüßt Malteser / © Paul Haring ( KNA )

Präsident Vella verurteilte zudem die langjährig gestiegene Gleichgültigkeit der internationalen Gesellschaft gegenüber den Kriegen in Syrien und Jemen. Erst der Angriff auf die Ukraine habe das internationale Bewusstsein dafür wieder wachgerüttelt, dass "Krieg und alles, was damit verbunden ist, nach modernen Standards inakzeptabel ist". Dabei müssten Aufmerksamkeit und Ressourcen sich anderen Problemen zuwenden können wie der Zerstörung der natürlichen Umwelt.

Franziskus auf zweitägigem Besuch

Papst Franziskus ist am Samstagvormittag zu einem zweitägigen Besuch auf Malta eingetroffen. In seiner Rede sah er seinerseits die Verantwortung für den Krieg gegen die Ukraine bei "einigen wenigen Mächtigen", die "in anachronistischen Forderungen nationalistischer Interessen gefangen sind, Konflikte provozieren und schüren".

 Basilika Ta Pinu auf Gozo
 / © Marialuisa Plassmann (KNA)
Basilika Ta Pinu auf Gozo / © Marialuisa Plassmann ( KNA )

Am Nachmittag besucht der Papst einen Wallfahrtsorts auf der Insel Gozo.

Am Sonntag sind Besuche der sogenannten Paulus-Grotte im Westen Maltas, in einem Migrantenzentrum sowie ein Freiluftgottesdienst vorgesehen.

Apostolische Reise Seiner Heiligkeit Franziskus nach Malta (2. bis 3. April 2022)

Samstag, 2. April: Rom - Malta

08.30 Uhr: Abflug vom römischen Flughafen Fiumicino nach Malta

10.00 Uhr: Ankunft am Flughafen Malta mit offizieller Begrüßung

10.50 Uhr: Höflichkeitsbesuch beim Staatspräsidenten im "Botschafterzimmer" des Großmeisterpalastes in Valletta

11.35 Uhr: Begegnung mit dem Premierminister in der "Pagenkammer" des Großmeisterpalastes in Valletta

Luftbild der berühmten alten Mellieha-Pfarrkirche auf Malta / © Karina Movsesyan (shutterstock)
Luftbild der berühmten alten Mellieha-Pfarrkirche auf Malta / © Karina Movsesyan ( shutterstock )
Quelle:
KNA