Mahlers pantheistische Sinfonie Nr. 3

Wenn Gott, Mensch und Natur einen Klang ergeben

Gustav Mahler stellt mit seiner Sinfonie ein Weltbild mit der Einheit von Gott und Welt, Mensch und Natur dar. Ihm ging es darum, dass er die ganze Welt, die Natur erfassen und musikalisch abbilden will.

 © Beatrice Tomasetti (DR)
© Beatrice Tomasetti ( DR )

Welt und die Natur, das Erleben von ihr, ist dabei für Mahler dasselbe. Im Zentrum steht Gott Pan, aber auch Menschen und Engel.

Das Werk endet mit dem musikalischen Nachdenken über die Liebe. Der letzte Satz ist rein instrumental gehalten, während die Sätze 4 und 5 durch Alt solo und Kinderchor gestaltet sind.

Mahler vertont dabei Texte von Nitzsche und Zitate aus der Textsammlung Des Knaben Wunderhorn.

Für die dritte Sinfonie erarbeitete er ein entsprechendes Konzept, in dem der Gott Pan eine wichtige Rolle spielt, aber auch Blumen, Tiere, Menschen Engel und die Liebe. Die genaue Zuordnung zu den sechs Sätzen zog Mahler später wieder zurück. Dennoch behält das Programm mit einem Schwerpunkt auf den Gott Pan durchaus seine Gültigkeit.

"Wassermusik" gibt es auch von Telemann

Außerdem erklingt in "Musica" die Wassermusik - allerdings nicht die von G. F. Händel, sondern von Georg Philipp Telemann.

Der Zeitgenosse von Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach war als Komponist und Musikerpersönlichkeit sehr erfolgreich und wirkte in Frankfurt und Hamburg.

Auffällig ist, dass Telemann ein sehr produktiver Komponist war und im Laufe seines Lebens eine schier unübersichtliche Anzahl an Werken verfasste. Neben zahllosen Kantaten für den evangelischen Gottesdeinst schrieb Telemann auch etwa 600 Orchestersuiten. Die berühmteste ist vielleicht die so genannte Wassermusik oder Wasserouvertüre aus dem Jahr 1723.

Zwei Jahre vorher war Telemann zum musikalischen Leiter der Hanse-Stadt Hamburg ernannt worden. Damit wurde er auch Direktor der vier Hamburger Hauptkirchen.

Hamburger Ebb’ und Flut

Die besagte Orchestersuite "Wasser-Ouvertüre" gilt als ein Meisterstück zeitgenössischer Affektgestaltung. Der genaue Titel heißt Hamburger Ebb’ und Flut. Die Komposition entstand für die Hundertjahrfeier des Hamburger Admiralitätskollegiums im April 1723. Dieses-Kollegium sorgte vor allem für die militärische Organisation zur Sicherstellung der Schifffahrt in Hamburg und auf der Unterelbe sowie für das Hafen- und Lotsenwesen.

Das Werk erzählt "Geschichten" über die Stille, das Wallen und die Unruhe des Wassers. Die Meeresgötter werden in musikalischen Miniaturen dargestellt. Und natürlich fehlt auch ein wütender Sturm in der Elbmündung nicht. Jeder der 10 Sätze ist mit einem kurzen Satz überschrieben, der einen Bezug zu Menschen am Fluss oder zu mythologische Figuren wie Neptun oder Aeolus hat.

Die Werke erklingen im DOMRADIO am Sonntagabend ab 20 Uhr.

 

Quelle:
DR
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