Corona-Kabinett will über Rahmenplan zu Gottesdiensten beraten

Lockerungen ab Anfang Mai?

Die Religionsgemeinschaften haben Konzepte erarbeitet, wie in Corona-Zeiten Gottesdienste und religiöse Feiern abgehalten werden können. Mit einer Entscheidung des Corona-Kabinetts kann frühestens Ende April gerechnet werden.

Gotteslob in Kirchenbänken / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gotteslob in Kirchenbänken / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das Corona-Kabinett will am 27. April auch über einen Rahmenplan zu Vereinbarungen über Gottesdienste beraten. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage am Donnerstag in Berlin. Bis zum vergangenen Mittwoch seien insgesamt 15 Konzepte von Religionsgemeinschaften eingegangen, die aufzeigten, wie Gottesdienste unter strengen Auflagen stattfinden könnten.

Konzept der DBK

Diese Konzepte seien "eine ausgesprochen gute Grundlage" für die Erstellung des Rahmenplans, so der Sprecher. Die Deutsche Bischofskonferenz hat ihre Empfehlungen auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Den Angaben zufolge soll der Rahmenplan am kommenden Freitag mit den Chefs der Staatskanzleien abgestimmt und gegebenenfalls modifiziert werden. Am 29. April soll dann der Rahmenplan ein Thema in der Ministerpräsidentenkonferenz sein. Einen Tag später kommen Bund und Länder wieder zusammen.

Länderrichtlinien liegen schon vor

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will dann mit Blick auf die Corona-Krise Ergebnisse der Konferenz und möglicherweise weitere Lockerungen mitteilen. Der Rahmenplan beinhaltet Empfehlungen. Die Entscheidung, ob und wie Gottesdienste stattfinden, liegt bei den Bundesländern, teilweise liegen dort schon entsprechende Richtlinien vor.

Muslime legen Konzept vor

Laut "Bild"-Zeitung soll ein Betreten von Moscheen vorerst nur mit Mundschutz möglich sein. Dies gehe aus einem Papier des Koordinationsrats der Muslime (KRM) hervor, das der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegt. Zu den weiteren Auflagen für Moscheen gehört demnach das Verbot von rituellen Waschung in Sanitäranlagen.

Dazu sollen im Gebetsraum jedem Besucher "10 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen". In den ersten Tagen sollen Moscheen nur für das Mittagsgebet und "gegebenenfalls das Nachmittagsgebet" öffnen. Trotz der Auflagen wolle der Koordinationsrat älteren Menschen ab 65 Jahren "dringend empfehlen, ihre Gebete zu Hause zu verrichten und zu ihrem eigenen Schutz nicht in die Moschee zu kommen". Auch Jugendliche unter 16 Jahren sollen während der Corona-Krise nicht an den Gottesdiensten teilnehmen. Moscheen, die nicht zur Einhaltung der Auflagen imstande sind, wird "dringend davon abgeraten, die stufenweise Öffnung einzuleiten".

Der Sprecher des Koordinationsrats, Burhan Kesici, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) dazu, das Konzept sei noch nicht abschließend beraten. So sollen noch Experten wie Virologen befragt werden, ob die vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen ausreichend seien.


Quelle:
KNA