Einen Tag zuvor öffnet die neue Dauerausstellung rund um die Handschrift im Museum Abtei Liesborn, wie der Kreis Warendorf im Münsterland mitteilte. Die Festrede werde der Präsident der Stiftung preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, halten.
Kunst- und Kulturgeschichte
Die Abtei ist in den vergangenen Jahren umgestaltet worden, vor allem um das 2017 aus Privatbesitz in den USA angekaufte Evangeliar ausstellen zu können. Die Handschrift gilt als Zeugnis mittelalterlicher Kunst- und Kulturgeschichte und als national wertvolles Kulturgut.
Es ist eines der wenigen vollständig erhaltenen karolingischen Evangeliare aus einem westfälischen Kloster. Gefertigt wurde es wahrscheinlich um das Jahr 1000 und befand sich nachweislich seit spätestens dem 11. Jahrhundert in Liesborn.
Aufgeschlagene Doppelseite
Das Museum präsentiert die Handschrift künftig in einem sakral anmutenden Raum, hieß es. Das wertvolle Kulturgut wird durch eine Vitrine und spezielle Beleuchtung geschützt. Für die Besucherinnen und Besucher wird eine aufgeschlagene Doppelseite zu sehen sein. Die neue Ausstellung umfasst auch eine digitale Klosterbibliothek.
Der Kauf des Liesborner Evangeliars durch den Kreis Warendorf kostete rund drei Millionen Euro. Allein eine Million Euro kam damals von der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost. Aus Bundesmitteln stammten 500.000 Euro. Weitere Förderer waren unter anderen die Rudolf-August Oetker-Stiftung, die Kulturstiftung der Länder, der Bund sowie der Verein der Freunde des Museums Abtei Liesborn. Auch das Bistum Münster beteiligte sich mit einem nicht genannten Betrag.
Das Museum Abtei Liesborn, ein ehemaliges Benediktinerkloster, ist mit jährlich 20.000 Besuchern eines der bedeutendsten Museen des Münsterlandes. Die umfangreiche Sammlung umfasst viele Bereiche der Kunst und Kulturgeschichte der Region.
