Krieg in Ukraine darf laut Kardinal Koch keine Option werden

"Frieden immer ein Geschenk"

Ein Krieg in der Ukraine darf laut Kurienkardinal Kurt Koch keine Möglichkeit werden. Den von Papst Franziskus ausgerufene Gebetstag für die Ukraine begrüßt der Ökumeneminister des Vatikan.

Soldaten in der Ostukraine / © Markiian Lyseiko (dpa)
Soldaten in der Ostukraine / © Markiian Lyseiko ( dpa )

"Krieg ist immer die Kapitulation der Diplomatie, Kapitulation der Friedensanstrengungen und wenn das gemeinsam allen Christen bewusst ist, dass der Krieg keine Option ist, dann ist ein wichtiger Schritt getan", sagte der Ökumeneminister des Vatikan im Interview mit Vatican News am Freitag.

Gebetstag für die Ukraine

Der von Papst Franziskus am Mittwoch ausgerufene Gebetstag für die Ukraine sei insofern wichtig gewesen, um zu verdeutlichen, "dass Frieden letztlich immer ein Geschenk" sei. "Dieses müssen wir uns auch immer erbitten und erbeten", so Koch weiter.

Kardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz ( KNA )

Franziskus hatte am vergangenen Mittwoch angesichts zunehmender Spannungen zwischen Russland und Ukraine zu einem weltweiten Gebet für Frieden aufgerufen. Das Volk habe in der Geschichte, etwa während des Zweiten Weltkrieges, bereits so viel Leid erleben müssen. Die Ukraine habe Frieden verdient, so Franziskus.

Generalaudienz mit Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Generalaudienz mit Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der 85-Jährige rief alle dazu auf, mehrfach im Laufe des Tages das Vaterunser zu beten. "Es ist das Gebet, das uns zu Geschwistern macht", so der Papst.

100.000 russische Soldaten an der Grenze

Russland hat an der Grenze zur Ukraine nach Angaben Washingtons und Kiews mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Moskau weist den Vorwurf zurück, einen Militäreinsatz gegen die Ukraine vorzubereiten.

Stoltenberg: Russland setzt Truppenaufmarsch in Ukraine-Krise fort

Russland setzt den Truppenaufmarsch im Ukraine-Konflikt nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ungeachtet aller Aufrufe zur Deeskalation fort. "Russland verlegt mehr Truppen, mehr schweres Gerät und jetzt auch Tausende von Kampftruppen nach Belarus", sagte Stoltenberg am Freitag bei einer Online-Veranstaltung der Denkfabrik Atlantic Council in Washington. "Die Aufrüstung geht also weiter." Es gebe allerdings keine Gewissheit darüber, ob der russische Präsident Wladimir Putin tatsächlich eine Invasion der Ukraine plane.

Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato / © Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/ (dpa)
Jens Stoltenberg, Generalsekretär der Nato / © Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/ ( dpa )
Quelle:
KNA
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