Kreml begrüßt Vermittlungsangebot des Vatikan und lehnt ab

Gespräche nicht gewünscht

Moskau hat das Angebot des Vatikan und weiterer Länder begrüßt, zur Lösung des Ukraine-Konflikts beizutragen. "Aber Kiew braucht keine Verhandlungsplattformen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow und beendete eine Diskussion im Keim.

Wladimir Putin / © Mikhail Klimentyev (dpa)
Wladimir Putin / © Mikhail Klimentyev ( dpa )

Russland betrachtet die Ukraine nicht als Staat mit eigener Existenzberechtigung. Eine Reihe ausländischer Persönlichkeiten und Regierungen hätten ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, eine Plattform für Gespräche zu bieten.

"Zweifellos begrüßen wir einen solchen politischen Willen", so der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. "Aber in der aktuellen De-facto- und De-jure-Situation kann die Ukraine solche Plattformen nicht akzeptieren", betonte Peskow laut Bericht der Nachrichtenagentur Tass.

Vatikan unterhält Kontakt zu Moskau

Der vatikanische Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Richard Gallagher, hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der Heilige Stuhl über diplomatische Kanäle Kontakt zu Moskau unterhalte. Der Vatikan sei bereit, der Ukraine und Russland einen Verhandlungstisch anzubieten, wenn die Parteien dies wünschten "mit der guten Absicht, einen Weg zum Frieden zu finden".

Moskau und der Vatikan

Die Beziehungen zwischen Moskau und dem Vatikan gelten seit jeher als schwierig. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zeichnet wichtige Stationen nach:

988: Durch die Taufe und seine Eheschließung mit der Schwester des oströmischen Kaisers rückt Wladimir, Fürst der Kiewer Rus, in die Familie der christlichen Könige des Mittelalters auf. Er betreibt die Christianisierung vielfach brutal. In dieser Periode werden in mehreren Städten auch lateinische Kirchen errichtet; die Bischöfe sind allerdings durchweg "Griechen".

Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA