Kommunen sollen Schutzräume identifizieren und Kirchen einbeziehen

Bund gibt Linie vor

Keller, Bahnhöfe, Tiefgaragen – und auch Räume unter Kirchen und Schulen. Städte und Gemeinden sollen mögliche Schutzräume erfassen. Ein internes Papier nennt Details; an entscheidenden Stellen bleibt es jedoch vage.

Symbolbild leere Kirchenbänke / © Benoit Daoust (shutterstock)
Symbolbild leere Kirchenbänke / © Benoit Daoust ( shutterstock )

Laut einem Bericht des Nachrichtenportals Table Media sollen Städte und Gemeinden ab März Schutzräume identifizieren - auch
unter Kirchen und Schulen. Das gehe aus einem internen Dokument des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hervor, das an die rund 11.000 Kommunen verschickt worden sei.

Infrage kämen laut dem Dokument unterirdische Räume wie Keller von Schulen, Verwaltungen, Kirchen oder Kindertagesstätten sowie unterirdische Bahnhöfe oder Tiefgaragen, heißt es weiter.

Schutz wovor? Nur vage Angaben

Wovor die Bevölkerung mit den Räumen geschützt werden soll, benenne das Dokument nur vage, so Table Media weiter: Ziel sei es, "den sicheren Aufenthalt und Selbstschutz der Bevölkerung in Gefahrensituationen zu gewährleisten".

Absehbar werde die Bundesregierung nicht in den Aufbau neuer Schutzräume oder die Umrüstung von vorhandenen Bauten investieren, um diese widerstandsfähiger und sicherer zu machen. Lediglich an der Finanzierung der "lebensnotwendigen" Grundausstattung werde sich der Bund beteiligen, so das Portal weiter. Folgekosten wie Lagerung und Wartung müssten die Kommunen tragen.

Manifest "Kirchen sind Gemeingüter!"

Kirchen und ihre Ausstattung gehören zu den wichtigsten Zeugnissen des Kulturerbes in Europa. Mit den Worten beginnt das Manifest "Kirchen sind Gemeingüter!" Darin fordern Vertreter von Architektur, Denkmalpflege und Forschung eine grundlegende Diskussion zur Zukunft bedrohter Kirchenbauten. Die genauen Forderungen für eine neue Verantwortungsgemeinschaft haben sie im folgenden Manifest zusammengetragen. 

Kirchen sind Gemeingüter! 

Manifest für eine neue Verantwortungsgemeinschaft 

Abriss der Kirche in Immerath / © Henning Kaiser (dpa)
Abriss der Kirche in Immerath / © Henning Kaiser ( dpa )
Quelle:
KNA