Kirchliches Gedenken an Ahr und Eifel zum Flut-Jahrestag

Passendes Angebot und Halt finden

Die Kirchen wollen zum Gedenken an die Flutkatastrophe vor einem Jahr mit Angeboten Halt, Trost und Raum für Trauer geben. Rund um den Jahrestag am 14. Juli werden in den in Rheinland-Pfalz betroffenen Gebieten Kirchen geöffnet.

Gedenkort auf dem Friedhof in Ahrweiler / © Harald Oppitz (KNA)
Gedenkort auf dem Friedhof in Ahrweiler / © Harald Oppitz ( KNA )

Seelsorgerinnen und Seelsorger stehen für Gespräche bereit, dazu gibt es besonders gestaltete Gottesdienste und weitere Aktionen. "Jeder soll rund um den Jahrestag ein passendes Angebot und Halt finden können", sagte Pastor Heiko Marquardsen aus Bad Neuenahr-Ahrweiler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Mehrere zentrale Gedenkgottesdienste erinnern an die Opfer der Flut.

Rheinland-Pfalz, Insul: Riesige Freiflächen statt der mittlerweile abgerissenen Wohnhäuser prägen das Ortsbild des Dorfes Insul im Ahrtal. / © Boris Roessler (dpa)
Rheinland-Pfalz, Insul: Riesige Freiflächen statt der mittlerweile abgerissenen Wohnhäuser prägen das Ortsbild des Dorfes Insul im Ahrtal. / © Boris Roessler ( dpa )

So ist am 15. Juli in Ahrbrück ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienst mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann und dem evangelischen Präses im Rheinland Thorsten Latzel geplant.

Es gehe darum, Trauer und Sorgen Raum zu geben und an die Toten zu erinnern, so das Bistum Trier und die Evangelische Kirche im Rheinland. Am 17. Juli überträgt das ZDF live einen Gottesdienst aus der stark beschädigten Laurentiuskirche in Ahrweiler mit Pfarrer Jörg Meyrer.

Vielfältige Angebote

Darüber hinaus sind in allen betroffenen Gemeinden in Rheinland-Pfalz Gedenkformate oder Gottesdienste geplant. Oberhalb der Ahr, in Dernau, Rech, Mayschoß, Kirchsahr, Altenburg, Kreuzberg, Liers, Oberliers und Hönningen sind am 14. Juli von 19.00 Uhr bis Mitternacht zum Thema "Gemeinsam durch die Nacht" Kirchen und Kapellen geöffnet. Katholische und evangelische Seelsorgerinnen und Seelsorger stehen dort für Gespräche bereit.

Zwischen Sinzig und Bad Bodendorf soll nach einem Freiluft-Gottesdienst am 15. Juli eine Menschenkette an der Ahr gebildet werden. In Bad Bodendorf ist am Vortag zudem nach einem Gedenken eine Lichtillumination geplant.

 

Friedhof in Ahrweiler / © Harald Oppitz (KNA)
Friedhof in Ahrweiler / © Harald Oppitz ( KNA )

In Trier, wo die Fluten vor allem im Stadtteil Ehrang Zerstörung anrichteten, findet am 15. Juli eine ökumenische Feier statt, außerdem gibt es eine Fotoausstellung und ein Konzert. Im Eifelort Kyllburg ist am 16. Juli eine Andacht mit Musik geplant.

Die zentrale öffentliche Gedenkfeier für Flutopfer und Betroffene findet im Kurpark von Bad Neuenahr-Ahrweiler am 14. Juli um 17.30 Uhr statt. Dort sprechen neben Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) auch die Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand (parteilos), und Betroffene.

Verheerende Unwetter richteten am 14. und 15. Juli 2021 große Zerstörungen in Deutschland an, vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Tausende Häuser und weite Teile der Infrastruktur wurden zerstört und beschädigt. Mehr als 180 Menschen starben; davon 135 in Rheinland-Pfalz, die meisten im Ahrtal.

Studie: Hochwasserkatastrophen durch Klimawandel wahrscheinlicher

Der Klimawandel erhöht laut einer Studie die Wahrscheinlichkeit extremer Regenfälle und damit von Hochwasserkatastrophen, wie sie im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mindestens 180 Menschen das Leben gekostet haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Team von Wissenschaftlern unter anderem des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in einer am 24. August veröffentlichten Untersuchung.

Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon (KNA)
Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon ( KNA )
Quelle:
KNA