Kirchliches Filmfestival Recklinghausen ehrt Wim Wenders

"Wir hatten diesen Film schon früh im Blick"

Es feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum: Das Kirchliche Filmfestival Recklinghausen. Der Ehrenpreis des Festivals ging in diesem Jahr an den Regisseur Wim Wenders für seinen Film  "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes".

Wim Wenders spricht mit Papst Franziskus während der Produktion seines Dokumentarfilms / © CNS/Vatican Media (KNA)
Wim Wenders spricht mit Papst Franziskus während der Produktion seines Dokumentarfilms / © CNS/Vatican Media ( KNA )

Der Regisseur Wim Wenders (73) hat den erstmals vergebenen Ehrenpreis des Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen bekommen.

Wenders facettenreiches Werk rücke "den Menschen und die Menschlichkeit in den Vordergrund", hieß es vorab zur Preisverleihung in Recklinghausen am Sonntagabend. Besonders lobten die Veranstalter Wenders Film "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes", das "ein starkes Plädoyer für Umwelt- und Klimaschutz, Ethik und Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität" sei. Der Regisseur stellte seinen Film im Zuge der Preisverleihung vor.

"Wir hatten diesen Film schon früh im Blick"

Mit dem Ökumenischen Preis war bereits am Samstagabend die deutsch-syrisch-libanesische Dokumentation "Of Fathers and Sons - die Kinder des Kalifats" ausgezeichnet worden. Für den Film folgte Regisseur Talal Derki der Familie eines islamistischen Kämpfers zwei Jahre lang während des syrischen Bürgerkriegs. "Die Zuschauer erhalten einzigartige und emotionale Einblicke in eine sonst hermetisch abgeriegelte Welt", hieß es in der Jury-Bewertung.

Solche "unbequemen Filme" würdigte die Schirmherrin, die westfälische Präses Annette Kurschus, wie das Bistum Münster mitteilte. "Wir hatten diesen Film schon früh im Blick", erklärte Horst Walther, einer der beiden künstlerischen Leiter des Filmfestivals. Weihbischof Rolf Lohmann betonte: "Dieser einzigartige Film zeigt einfühlsam, still und doch kraftvoll und mächtig, wie tödlicher Hass, Aggression und Brutalität einem bösartigen Herzschrittmacher gleich vom eigenen Vater in die Gedächtnis- und Gefühlswelten der Kinder implantiert wird." Dieser Film sei auch eine Mahnung.

10 Jahre Kirchliches Filmfestival Recklinghausen

Das Kirchliche Filmfestival fand in diesem Jahr zum zehnten Mal statt und ging am Sonntag zu Ende. Das über fünftägige Programm umfasste 16 Spiel- und Dokumentarfilme. Im Mittelpunkt standen Themen wie Missbrauch in der Kirche, Flüchtlingselend im Mittelmeer und religiöser Extremismus. In dem Film über Papst Franziskus zeichnet Wenders ein Porträt von Jorge Mario Bergoglio (82), der seit 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche ist. Archivaufnahmen von Reisen und Reden des Papstes werden mit Passagen aus vier langen Gesprächen verwoben.

Die Schirmherrschaft über das Festival hatten neben Kurschus auch Münsters Bischof Felix Genn und Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche (CDU) übernommen. Zu den Förderern gehören das Bistum Münster, die Evangelische Kirche von Westfalen und die Deutsche Bischofskonferenz; Medienpartner sind das Portal filmdienst.de und epd-Film.


Wim Wenders und Papst Franziskus  / © Focus Features/AP (dpa)
Wim Wenders und Papst Franziskus / © Focus Features/AP ( dpa )

Beeindruckt vom Kölner Dom: Regisseur Wim Wenders  / © Teresa Müller-Alander (DR)
Beeindruckt vom Kölner Dom: Regisseur Wim Wenders / © Teresa Müller-Alander ( DR )
Quelle:
KNA