Kirchenappell vor UN-Klimagifpel in New York

In die Pflicht genommen

Spitzenpolitiker und Staatsoberhäupter aus über 100 Ländern reisen Dienstag zum UN-Klima-Gipfel nach New York. Der Gipfel im UN-Hauptquartier soll eine günstige Ausgangslage für die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember schaffen. Auch die katholische Kirche ist dabei - und nimmt die Industrienationen in die Pflicht.

 (DR)

Man werde die Machthaber anhalten, moralische Führerschaft zu zeigen und sicherstellen, dass sie ihre Verantwortung für die Armen in ihren Diskussionen im Vorfeld des Kopenhagen-Gipfels nicht vergessen, schreibt der schottische Kardinal Keith O'Brien in der britischen katholischen Wochenzeitschrift "The Tablet". Der Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh führt eine Delegation von Bischöfen und Klimaexperten an, die als Vertretung der Caritas und des Dachverbands katholischer Entwicklungsorganisationen CIDSE nach New York reist.

Die reichen Industrienationen hätten das Problem des Klimawandels verursacht, und zwar durch umfangreiche Nutzung der natürlichen Ressourcen für wirtschaftlichen Gewinn, führt der Kardinal aus. Nun seien sie moralisch verpflichtet, diesem Problem auch zu begegnen. Die Interessen der Armen seien im politischen Gezänk der Länder, die ihre eigenen Interessen verfolgten, oft ignoriert worden. Das müsse sich ändern.

O'Brien ruft die Industrienationen auf, sich auf eine Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen zu verpflichten. Auch müssten sie sich an den Kosten beteiligen, die Entwicklungsländern entstünden, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen. Damit alle Menschen in Würde leben könnten, sei es an der Zeit, nachhaltiger mit der Umwelt umzugehen.