Kirchen im Heiligen Land fordern Wege aus der Gewalt

Zurückhaltung und Selbstkontrolle

Die führenden Vertreter der Kirchen im Heiligen Land haben nach den jüngsten Anschlägen gegen Juden in Jerusalem vor einer sinnlosen Spirale der Gewalt gewarnt. Sie beten für Weisheit und Vernunft für die politisch Verantwortlichen.

Schweigeminute für die Opfer eines Anschlags vom Freitag in Jerusalem / © Tsafrir Abayov/AP (dpa)
Schweigeminute für die Opfer eines Anschlags vom Freitag in Jerusalem / © Tsafrir Abayov/AP ( dpa )

"Wir, die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem, rufen alle Parteien zu einer Praxis der Zurückhaltung und der Selbstkontrolle auf", heißt in einer gemeinsamen Erklärung, die das Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Sonntag veröffentlichte. Gewalt führe nur zu weiteren Gräueltaten und immer weiter weg vom ersehnten Frieden.

Seit Beginn des Jahres seien bislang 32 Palästinenser und 7 Israelis getötet worden, halten die Kirchenoberen fest. Die Lage werde weiter eskalieren, wenn Politiker auf beiden Seiten jetzt nicht massiv dagegen einschritten. Dies beinhalte auch den Respekt vor anderen Religionen und ihren heiligen Stätten.

Gebete für Frieden

Nach der jüngsten Welle der Gewalt bete man für die Getöteten, Verletzten und ihre Familien, heißt es in der Erklärung. Gott möge den politischen Führern die Weisheit und Vernunft schenken, um eine gerechte und friedliche Lösung für das Heilige Land zu finden.

Am Freitagabend war es in Jerusalem zu dem schwersten Anschlag seit Jahren gekommen. Der mutmaßliche Täter, ein 21-jähriger Palästinenser, erschoss dabei vor einer Synagoge sieben Personen und verletzte weitere teils schwer, bevor er von der Polizei getötet wurde. Bei einem weiteren Schusswechsel am Samstagmorgen verletzte ein nach Polizeiangaben 13-jähriger Palästinenser zwei Menschen schwer.

Quelle:
KNA