Heiliglandbischöfe verurteilen Gewalt im Christen-Viertel

Jerusalem "darf nicht zur Geisel radikaler Gruppen werden"

Die katholischen Bischöfe im Heiligen Land haben sich besorgt über zunehmende Gewalt in Jerusalem und wiederholte Angriffe auf Christen geäußert. Jerusalem "darf nicht zur Geisel radikaler Gruppen werden".

Blick auf die Jerusalemer Altstadt  (shutterstock)

In einer Erklärung am Freitag verurteilten sie den jüngsten Zwischenfall, bei dem eine Gruppe jüdischer Extremisten am Neuen Tor zum christlichen Altstadtviertel Christen, christliche Restaurants und ihre Besucher angegriffen hatte.

Die Gruppe sei mit Fahnen und Sprechchören durch das Neue Tor gezogen und habe unvermittelt begonnen, Restaurantbesucher zu belästigen und Stühle und Tische zu zerstören. "Die Gewalt endete erst, als die Polizei eine Stunde später eintraf", so die Bischöfe. Mehrere im Internet verbreitete Videos bestätigen die Schilderung.

Religiöse Gewalt auf Symbole christlicher Gemeinschaft 

Bei dem Angriff handele es sich um den jüngsten in "einer Reihe von Episoden religiöser Gewalt, die sich auf die Symbole der christlichen Gemeinschaft und darüber hinaus auswirken". Die Bischöfe riefen die politischen und religiösen Autoritäten dazu auf, entsprechend ihrer Verantwortung das zivile und religiöse Leben der Stadt zur Ruhe zu bringen. Die Polizei müsse die Täter zur Verantwortung ziehen, "um eine Wiederholung solcher sinnlosen Taten zu verhindern".

Nikodemus Schnabel / © Pascal Nowak (privat)
Nikodemus Schnabel / © Pascal Nowak ( privat )

Der deutsche Benediktinerpater Nikodemus Schnabel, im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem als Patriarchalvikar für die Seelsorge für Migranten und Asylsuchende zuständig, beklagte via Twitter eine "völlig neuen Dimensionen des Hasses", die Jerusalems Christen seit Amtsantritt der neuen israelischen Regierung erlitten.

Quelle:
KNA