Kirche von England öffnet Frauen Weg ins Bischofsamt

Vorbild Episkopalkirche in den USA

Zum Jahresende kommt noch mal Bewegung in den Streit zwischen konservativem und liberalen Flügel der anglikanischen Kirche von England. Mit neuen Strukturen will sie nun Frauen den Zugang zum Bischofsamt ermöglichen. Fraglich bleibt, ob sich die Konservativen damit zufrieden geben.

 (DR)

Laut britischen Presseberichten vom Dienstag sollen von Frauen geführte Diözesen männliche "Zusatzbischöfe" erhalten, die sich um Gemeinden kümmern, die keine Bischöfinnen akzeptieren wollen. Entsprechende Pläne wurden am Montag veröffentlicht. Die Maßnahmen sollen auf der Generalsynode im Februar verabschiedet werden. Sie könnten den Berichten zufolge schon innerhalb der nächsten drei Jahre umgesetzt werden.

Der Kompromiss im Streit um Frauen im Bischofsamt folgt dem Modell der Episkopalkirche in den USA, Dort sind sogenannte "fliegende Bischöfe" schon seit einigen Jahren tätig. Die kirchliche Frauenvereinigung "Women and the Church" sei sehr zufrieden, zitierte die Tageszeitung "The Times" eine Sprecherin. Allerdings fürchte man auch, dass die männlichen "Zusatzbischöfe" die Autorität ihrer weiblichen Kollegen untergraben könnten.

Seit Jahren schwelender Streit
Fraglich bleibt auch, ob sich konservative Anglikaner mit einem solchen Kompromiss zufrieden geben. Nach Angaben der BBC gab es erneut Kirchenaustrittsdrohungen wegen der Bischofsweihe von Frauen.
Schon im Juli hatten rund 1.300 Geistliche gedroht, die anglikanische Kirche zu verlassen, nachdem die Generalsynode sich für die neuen Strukturen ausgesprochen hatte.

Innerhalb der anglikanischen Weltgemeinschaft schwelt seit Jahren ein Streit zwischen dem konservativen und liberalen Flügel über den Kurs der Kirche. Dabei geht es auch um die Zulassung von Frauen und Homosexuellen zum Bischofsamt. Die Auseinandersetzung führt immer wieder zu Abspaltungen und Parallelstrukturen.