Konservative Anglikaner in Nordamerika spalten sich ab

Einheit in Gefahr

Die Spaltungstendenzen innerhalb der anglikanischen Weltgemeinschaft haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Konservative Gemeinden in den USA und Kanada kündigten am Mittwoch an, sich zu einer nordamerikanischen Provinz zusammenschließen. Sie verabschiedeten dazu eine vorläufige Verfassung.

 (DR)

Die neue «Anglikanische Kirche in Nordamerika» umfasst nach eigenen Angaben 100.000 Mitglieder. An ihrer Spitze wird voraussichtlich der Bischof von Pittsburgh, Robert Duncan, stehen. Drei weitere Diözesen sowie diverse Gemeinden und Einzelgruppen in den USA und Kanada sollen der Provinz angehören.

Konservative Anglikaner wenden sich weltweit gegen einen aus ihrer Sicht zu liberalen Kurs der Weltgemeinschaft. Streitpunkt ist unter anderem die Zulassung von Homosexuellen und Frauen zur Bischofsweihe.

Inwieweit die Bildung einer eigenen Provinz innerhalb der eher lockeren anglikanischen Weltgemeinschaft Zustimmung findet, ist noch unklar. In den vergangenen Jahren hatten sich bereits Diözesen und Gemeinden in den USA von der Episkopalkirche entfernt. Sie hatten sich etwa konservativen Bischöfen im Ausland unterstellt.