Kirche verlangt von Russland mehr Militärpriester-Gehalt

"Sie leisten einen großen Beitrag zum Sieg"

Der russische Staat muss nach Ansicht des orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. die Militärgeistlichen im Ukraine-Krieg besser bezahlen. Armeeseelsorger müssten im Kampfgebiet dieselben Sozialleistungen erhalten wie Soldaten.

Russische Soldaten gehen im Hauptquartier des Südlichen Militärbezirks in Rostow am Don aufräumen (dpa)
Russische Soldaten gehen im Hauptquartier des Südlichen Militärbezirks in Rostow am Don aufräumen / ( dpa )

Das sagte das Kirchenoberhaupt am Dienstag laut russischen Medienberichten bei einer Veranstaltung des Föderationsrates in Moskau. Mehr als 100 orthodoxe Geistliche seien im Einsatz, bekämen aber weniger Gehalt als die übrigen Mitglieder der Streitkräfte.

Kyrill I., Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche / © Oleg Varov (dpa)
Kyrill I., Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche / © Oleg Varov ( dpa )

Die Präsidentin des Föderationsrates, Valentina Matwijenko, versprach einen baldigen Gesetzentwurf über den Status von Geistlichen im Rahmen einer militärischen Spezialoperation. Diese Priester und Vertreter anderer Religionen leisteten einen "großen Beitrag zu unserem Sieg", so die Politikerin laut der Nachrichtenagentur Interfax. In Russland darf der eigene Angriffskrieg gegen die Ukraine nur als militärische Spezialoperation bezeichnet werden.

Fünf getötete Seelsorger

Kyrill I. sagte nun: "Unsere Soldaten kämpfen und sterben dafür, dass Russland ein unabhängiger Staat bleibt." Im September hatte er mitgeteilt, dass bereits fünf orthodoxe Armeeseelsorger im Ukraine-Krieg uns Leben gekommen seien. Seither nannte er keine neue Zahl. Im Föderationsrat, dem Oberhaus des Parlaments, sprach er nur davon, dass bei der Spezialoperation auch Geistliche verletzt oder getötet worden seien. Die russisch-orthodoxe Kirche unterstützte den Krieg gegen die Ukraine von Anfang an. Der Patriarch ist ein wichtiger Verbündeter von Präsident Wladimir Putin.

Pistorius debattiert mit Kirchenvertretern über Ukrainekrieg

Ein Stopp westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine würde nach Aussage von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zwar ein schnelles Ende des Krieges bedeuten. "Aber eben auch ein Ende der Ukraine", so der Minister am Samstag bei einem Ökumenischen Kirchentag in Osnabrück. Bisher fehlten leider entscheidende Schritte, um den Weg von Verhandlungen zum Frieden gehen zu können.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beim ökumenischen Kirchentag / © Friso Gentsch (dpa)
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beim ökumenischen Kirchentag / © Friso Gentsch ( dpa )
Quelle:
KNA